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Kultur: Wörlitzer Filmtage Zum ersten Mal Liebe ab 27.08.

Presse Team, 22.08.2016

Kultur: Wörlitzer Filmtage Zum ersten Mal Liebe ab 27.08.

Wörlitzer Filmtage Zum ersten Mal Liebe auf der Inselleinwand im Gartenreich

Von Ilka Hillger 22.08.16, 06:00 Uhr

Wörlitz -

Winston Churchills Liebe zu dicken Zigarren ist bekannt, dass der britische Premierminister aber auch eine Vorliebe für Lady Hamilton gehabt haben soll, wissen schon weniger Leute. Ganze 83 Mal soll er den Film „Lord Nelsons letzte Liebe“ gesehen haben. Nach eigenem Bekunden war es sein Lieblingsfilm, vermutlich aber eher wegen Kriegsheld Nelson, den Laurence Olivier spielt, als wegen der schönen Vivien Leigh in der Rolle der Emma Hamilton.

Churchills Lieblingsfilm "Lord Nelsons letzte Liebe" wird gezeigt

Was immer den Premier entzückte, jetzt ist Gelegenheit, sich selbst vom schwarz-weißen Klassiker überzeugen zu lassen. Am 27. August eröffnet der Film die „Ersten Wörlitzer Filmtage“ auf der Insel Stein. Sieben Abende, bis zum 2. September, werden das Halbrund des römischen Theaters und die grüne Bühne mit einsetzender Dunkelheit zum Kino-Ort.

„Es ist inzwischen vier Jahre her, dass wir an dieser Stelle den Pompeji-Konzertfilm von Pink Floyd zeigten“, erinnert sich Thomas Ohrmann an zwei ausverkaufte Vorführungen im Rahmenprogramm der Pompeji-Ausstellung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Ohrmann vom Dessauer Kiez-Kino und die Stiftung fanden in der diesjährigen Hamilton-Ausstellung nun einen neuerlichen Anlass, den Beamer unter freiem Himmel aufzustellen.

„Wir haben einfach nicht locker gelassen, weil es uns damals so gut gefiel“, freut sich Uwe Quilitzsch von der Kulturstiftung über die wieder aufgelebte Zusammenarbeit und ist hellauf begeistert, mit welchem Engagement sich die Kiez-Kinomacher um die Wörlitzer Filmtage kümmern. „Es gibt Flyer, Plakate, Aufsteller - das ganze Programm“, so Quilitzsch. Vor allem aber gibt es für den Hamilton-Experten der Kulturstiftung Neues zu sehen. „Ich kenne beide Filme über die Lady noch nicht“, gibt er zu.

Roter Teppich am ersten Abend bei den ersten Wörlitzer Filmtagen

Ein guter Grund für ihn, zur Premiere und zum Finale auf den Steinen Platz zu nehmen, denn die Hamilton-Filme rahmen das kleine Festival. „Wir haben nach Streifen gesucht, die im Einklang mit dem Jahresthema der Stiftung stehen, es sollten leichte Filme sein“, erklärt Thomas Ohrmann die Auswahl, in der sich als Ausreißer lediglich die Musketiere befänden, auf Wunsch der Stiftung ein Mantel-und-Degen-Film.

Für die Betreiber des kleinen Dessauer Programm-Kinos ist Wörlitz in diesem Jahr vorerst der letzte Open-Air-Job. Die Ausrüstung fürs auswertige Filmschauen zieht damit vom Sommerkino am Dessauer Landhaus in die Parkstadt, danach ist wieder der Kinosaal im Kiez die angestammte Heimat für besondere Filme, auf die man in den großen Kinos vergeblich wartet. „Wir sind jedenfalls bei Kino unter freiem Himmel erprobt“, verspricht Thomas Ohrmann den Zuschauern.

Decken und Sitzkissen wird es geben, die gastronomische Versorgung mit Getränken und Snacks übernimmt das Ringhotel „Zum Stein“. Am ersten Abend, dem 27. August, ist geplant, einen roten Teppich für die Premierengäste auszurollen, „inklusive Blitzlichtgewitter“, verspricht Ohrmann.

Für die Auswahl des Programms hatten die Kiez-Kino-Betreiber, die zum Magazin „Leo“ gehören, 30 Filme in der engeren Auswahl. Vor allem die Suche nach den Medien zu Emma Hamilton sei aufwändig gewesen. „Da mussten wir auch mit England verhandeln“, so Thomas Ohrmann. Gerade die alten Filme seien als 35-mm-Filme nicht mehr existent.

Sowohl Thomas Ohrmann als auch sein Kollege Marko Henze hoffen für die sieben Filmabende, die etwa gegen 20 Uhr starten sollen, nicht nur auf schönes Spätsommerwetter sondern vor allem auf zahlreiche Besucher. „Wir sind zuversichtlich, denn die Hoteliers und Gastronomen haben uns signalisiert, dass so etwas auch für ihre Gäste in Frage kommt“, meint Marko Henze.

Die Ausweisung als „Erste Wörlitzer Filmtage“ darf man zudem als Versprechen nehmen. „Wenn es gut läuft, dann gerne wieder“, sagt das Kino-Team. Ausreichend Filme, die auf die Wörlitzer Insel passen, gibt es schließlich.

Programm, Infos und Anmeldung zu den Wörlitzer Filmtagen gibt es im Internet. Die Karten kosten zehn Euro, können reserviert werden und sind an der Abendkasse erhältlich. (mz)

– Quelle: http://www.mz-web.de/24610574 ©2016 – Quelle: http://www.mz-web.de/24610574 ©2016

 

Programm der Wörlitzer Filmtage

  1. August: „Lord Nelsons letzte Liebe“ (GB 1941) - Der Ausstattungsfilm schildert so bildgewaltig wie gefühlvoll das Leben Lady Hamiltons sowie ihre Dreiecksbeziehung zu Sir William Hamilton und dem Kriegshelden Horatio Nelson. Das mit vier Oscars prämierte Drama ist mit Vivien Leigh („Vom Winde verweht“) und Schauspiellegende Laurence Olivier prominent besetzt.
  2. August: „Die Herzogin“ (GB/F/I 2008) - Der Film erzählt die Geschichte von Georgina Spencer (Keira Knightley). Die für ihre Abenteuer- und Lebenslust berühmt-berüchtigte Adlige fühlt sich in ihrer Ehe gefangen und flüchtet sich in ihre Rolle als politische Aktivistin, Schönheitsideal und Mode-Ikone.
  3. August: „Die geliebten Schwestern“ (D 2013) - Die schöne, aber unglücklich verheiratete Caroline von Beulwitz und ihre schüchterne Schwester Charlotte von Lengefeld gehen eine Ménage-à-trois mit Friedrich Schiller ein. Gedreht wurde der Film unter anderem in Dessau-Roßlau, Wörlitz und Coswig.
  4. August: „Die Gärtnerin von Versailles“ (GB 2015) - Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra (Kate Winslet) erhält den Auftrag, für Sonnenkönig Ludwig XIV. einen Barockgarten zu bauen. Die junge Witwe muss sich fortan nicht nur mit neidischen männlichen Kollegen und Hofintrigen herumplagen.
  5. August: „Die drei Musketiere“ (USA/GB 1973) - Der Abenteuerroman von Alexandre Dumas, verfilmt in Starbesetzung mit Michael York, Oliver Reed, Richard Chamberlain und Charlton Heston.
  6. September: „Gefährliche Liebschaften“ (GB 1988) - Vicomte de Valmont und Marquise de Merteuil kennen nur einen Zeitvertreib – das Liebeswerben, doch dann kommt Rache ins Spiel. Mit Glen Close, John Malkovich, Michelle Pfeiffer.
  7. September: „Lady Hamilton - Zwischen Schmach und Liebe“ (D/F/I 1968) - Lady Hamilton in einer opulent ausgestatteten Koproduktion von 1968. Emma, das arme aber atemberaubend schöne Bauernmädchen, lernt den wesentlich älteren Lord William Hamilton kennen und lieben. Doch auch Admiral Nelson kann ihr Herz erobern. (mz/ihi)

Quelle:MZ