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Ein Trip ins Abenteuerland

Lars Ries, 20.08.2015

Ein Trip ins Abenteuerland

EUROPA LEAGUE Borussia Dortmund reist ohne den verletzten Marco Reus zum Qualifikations-Hinspiel in die südnorwegische Provinz.

SKIEN/SID - Die Reise ins Abenteuerland war so außergewöhnlich wie der Gegner. Mit zwei kleinen 30-sitzigen Turboprop-Flugzeugen machte sich Borussia Dortmund, allerdings ohne Nationalspieler Marco Reus, auf den Weg in die südnorwegische Provinz nach Skien, der Zwischenstation auf dem Weg in die Gruppenphase der Europa League.

Mit an Bord zum Playoff-Hinspiel heute bei Odds BK war eine große Portion Selbstvertrauen. Die BVB-Delegation musste diesmal wegen der kurzen Landebahn in Skien, der Hauptstadt der Region Telemark, auf kleineres Fluggerät ausweichen, was der Stimmung nach dem glanzvollen 4:0-Start in die Bundesliga am vergangenen Samstag gegen Mönchengladbach keinen Abbruch tat.

Selbst dem Auftritt auf dem ungewohnten Kunstrasen-Platz im 13 500 Zuschauer fassenden Skagerrak-Stadion sahen die BVB-Profis mit Gelassenheit entgegen. "Als Borussia Dortmund sind wir der Favorit. Dieser Rolle müssen wir gerecht werden", sagte Sportdirektor Michael Zorc bei Sport1, warnte aber zugleich: "Wir spielen auf einem für uns ungewohnten Kunstrasen. Da müssen wir uns erst daran gewöhnen. Es gibt viele Fragezeichen."

Bei allem Respekt vor dem zwölfmaligen Pokalsieger Norwegens, der schon vor den beiden Duellen mit den BVB-Stars seinen größten internationalen Erfolg feiert, gibt es für Trainer Thomas Tuchel nur ein Ziel: den Einzug in die Gruppenphase. Klar ist, dass der Tabellenzehnte der Uefa-Klubrangliste nicht zuletzt nach den beiden souveränen Siegen in der dritten Qualifikationsrunde gegen den Wolfsberger AC (1:0 und 5:0) als haushoher Favorit in die Partien geht.

Dennoch haben sich die Borussen gut vorbereitet und wollen ihren sportlichen Höhenflug von vier Pflichtspielsiegen mit 12:0 Toren in Norwegen fortsetzen. "Wir haben unsere Informations-Quellen. Ich kenne auch den einen oder anderen Spieler", sagte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke. Sofort nach der Auslosung hatte er sich im Internet schlau und den ehemalige Frankfurter Profi Olivier Occean als bekannte Größe ausgemacht.

Tuchels Aufgabenstellung ist klar formuliert. Noch nicht absehen lässt sich indes, welche Formation der 41-Jährige mit Blick auf das intensive Startprogramm im August mit insgesamt sieben Spielen innerhalb von 24 Tagen aufbieten wird. Fest steht, dass Weltmeister-Torhüter Roman Weidenfeller nach dem von Tuchel beschlossenen Job-Sharing mit Roman Bürki seinen zweiten Pflichtspiel-Einsatz bestreiten wird.

Gar nicht erst mitgeflogen waren Reus, der sich im Spiel gegen seinen Ex-Verein aus Gladbach eine Sprunggelenk-Verletzung zuzog, und der angeschlagene Lukasz Piszczek. Dazu Tuchel: "Eine reine Vorsichtsmaßnahme." Auf seinen ersten Einsatz in der Startelf des BVB wartet noch immer der elf Millionen Euro teure Königstransfer Gonzalo Castro. Auch gegen Gladbach schmorte der Ex-Leverkusener auf der Bank. Definitiv nicht dabei ist Kevin Großkreutz. Der Weltmeister ist Medienberichten zufolge bei Eintracht Frankfurt im Gespräch.

Odds gegen Dortmund übertragen ARD und Sky ab 20.30 Uhr.

"Ich kenne schon den einen oder anderen Spieler."

Hans-Joachim Watzke

Dortmunds Klubchef zum Gegner

ODDS BK

Sagenumwoben

Der Klub Odds BK wurde 1894 in Skien, rund 100 Kilometer südwestlich von Oslo gelegen, gegründet. Der Name Odd stammt von einer norwegischen Sagengestalt, einem Helden namens Örvar-Oddr, der Anfang des 14. Jahrhunderts gelebt haben soll. Er verfügte über drei magische Bogen, deren Pfeile niemals ihr Ziel verfehlten und stets zu ihrem Besitzer zurückkehrten. Einen dieser Pfeile findet man auch im Wappen des Klubs. Odd gehörte 1914 zu den Gründungsmitgliedern der norwegischen Liga, war aber bis heute noch nie Meister.


Quelle:MZ