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WB Wahl Fußballer des Jahres: Abend der Überraschungen

Presse Team, 10.10.2016

WB Wahl Fußballer des Jahres: Abend der Überraschungen

Abend der Überraschungen

EHRUNGEN Maximilian Preuß aus Pratau wird zum Fußballer des Jahres gewählt.

VON MICHAEL HÜBNER

WITTENBERG/MZ - Kurz nach 20.30 Uhr steht am Freitag die größte Überraschung des Abends fest: Maximilian Preuß aus Pratau wird von den Fans per Online-Voting und von 1 000 Lesern der MZ zum Fußballer des Jahres gewählt. "Ich war schon von meiner Nominierung überrascht", gesteht der Sieger. Der junge Mann hat die deutlich prominentere Konkurrenz mit Andreas Thöner (Victoria), Oliver Hinkelmann (Elster) und Enrico Franzel (Trebitz), die auf den Plätzen folgen, hinter sich gelassen. "Und ich war der Jüngste", sagt der 20-Jährige, der zu den Leistungsträgern in der Landesklassen-Elf zählt. In 30 Spielen erzielt er als Mann des offensiven Mittelfelds 25 Tore und gibt 18 Vorlagen. Damit trägt er ganz wesentlich zum Gewinn des Kreismeistertitels bei. Aktuell läuft es nicht besonders gut. Der Aufsteiger steht noch mit leeren Händen da. "Der Knoten wird platzen. Wir werden die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt holen", hofft der Kicker, der seit Kindertagen - und auch das ist etwas Besonderes - seinem Verein die Treue hält und am Sonntag im Pokal wieder zweimal trifft. Pratau verliert aber 2:4 gegen Kemberg.

Titel lieber nach Zschornewitz?

Ralf Jenichen ist der Trainer des Jahres und dabei hat der Seegrehnaer Coach vor der Veranstaltung nur einen Wunsch: "Ich will nicht Letzter werden!" Mit einem Erfolg habe er überhaupt nicht gerechnet. "Ich hätte den Titel dem Zschornewitzer gegönnt", nennt er seinen persönlichen Favoriten. Die Rede ist vom Zweiten der Wertung, von Toni Hanslik, der der Initiator des Neuaufbaus des Zschornewitzer Nachwuchsfußballs ist. "Gerade in diesem Bereich sind die Übungsleiter besonders gefordert", sagt Jenichen. Er weiß, wovon er spricht. Seine erste Station nach seiner aktiven Zeit ist die D-Jugend von Hellas 09 Oranienbaum. Er führt das Team zum Kreismeistertitel in Anhalt. Inzwischen arbeitet er erfolgreich bei den Männern. Zwei Vizekreismeistertitel stehen schon zu Buche. Und jetzt ist in der wohl stärksten Kreisoberliga aller Zeiten seine Elf der verlustpunktfreie Spitzenreiter. "Da braucht man aber auch eine gute Mannschaft dazu", sagt Jenichen. Nach seinem Titelgewinn nimmt ihn als erster sein Co. Florian Gaul in die Arme. Der Übungsleiter hat für seinen Chef zuvor fleißig Stimmen gesammelt. Die Chemie stimmt offensichtlich in Seegrehna.

Beifall für Schiedsrichter

Dirk Meißner (Elster) ist der beste der 92 Referees im Landkreis. Und so ist die Ehrung als Schiedsrichter des Jahres nicht unbedingt eine Überraschung. "Ich freue mich aber riesig", gesteht der 29-Jährige. Es sei etwas ganz Besonderes gemeinsam mit fünf anderen Spielleitern vorn zu stehen und den Beifall von 150 Besuchern zu erhalten. "Das ist eine ganz tolle Veranstaltung des Kreisfachverbandes", lobt er. Seine Leistungen werden sonst in der Oberliga und Regionalliga bewertet - mitunter von Tausenden, so wie beim Pokal-Halbfinale HFC gegen 1. FC Magdeburg. Und der Mann - auch das ist mal eine Erwähnung wert - steht auch für Presseanfragen nach dem Abpfiff zur Verfügung.

Kickerin mit eigenem Waldlauf

Jessica Preuß (Kemberg/Eutzsch) ist die Spielerin des Jahres. Die 20-Jährige ist vom Titelgewinn nicht wirklich überrascht. "Bei so einer Wahl ist der Bekanntheitsgrad entscheidend", sagt das Multitalent. Sie zeigt auch im Laufverein in Pretzsch ihr Können. Und seit 2012 organisiert sie mit dem Lubaster Waldlauf ein eigenes Event. Sie hat von allen 48 Nominierten - angegeben werden nur Prozentzahlen - die meisten Stimmen erhalten. Als der Supersiegerwert stehen 36,77 Prozent zu Buche - und das gegen bekannte Mitstreiter.

Stimmung wie beim Oktoberfest

Das ist wieder ein Paukenschlag: Victoria Wittenberg wird unter fast frenetischen Jubel zur besten Mannschaft des Jahres gekürt. Das derzeit wohl beste Team des Kreises, Landesliga-Spitzenreiter Eintracht Elster, hat auf Platz zwei das Nachsehen. Victoria ist aber auch der etwas andere Fußballverein. Nicht das Ergebnis, sondern der Spaß stehen im Vordergrund. Und so haben die Verantwortlichen kein Problem damit, dass Leistungsträger gemeinsam nicht zur Partie, sondern zum Oktoberfest nach München fahren. Trotzdem kann der Verein zwei Jahre nach der Gründung auf große sportliche Leistungen verweisen: sofortiger Aufstieg in der Kreisoberliga und dort wird auf Anhieb ein starker dritter Platz erreicht.

Erfolg für die Torfabrik

Die B-Jugend der SG Jessen/Annaburg/Elster/Zahna ist das Nachwuchsteam des Jahres. Die neu gegründete Spielgemeinschaft wird auf Anhieb Staffelsieger in der Landesliga. Ihre Trumpfkarte ist die Offensive: 116 Tore. Kein anderes Team in den vier Landesliga-Staffeln kann da mithalten.

Vorfreude auf Schokoriegel

Gustav Kunert ist der jüngste der Nominierten und der Nachwuchsspieler des Jahres. Für die D-Jugend der SG Seegrehna/Pratau hat er 19 Treffer erzielt. Und der Steppke denkt im Moment des Glücks an sein Team. "Ich werde einen Schokoriegel spendieren", sagt er. Im Publikum sitzt Wilfried Fischer und kämpft mit den Tränen. "Diese Ehrungen sind eine tolle Geschichte. Ich war selbst 20 Jahre Nachwuchstrainer", sagt der Mann, der in dieser Saison seine Karriere als Schiedsrichter beendet. Und damit ist er vielleicht für 2017 ein Kandidat fürs Ehrenamt.

Spieler und Hauptkassierer

Karl Heinz Johannes ist der erste Titelträger der neuen Kategorie Ehrenamt. Der Zschornewitzer engagiert sich für seinen Verein seit 1945. Spieler, Trainer und Hauptkassierer sind seine Stationen. Er nimmt die Ehrung nicht persönlich in Empfang, da er - so werden die Gäste informiert - erkrankt ist.

FUSSBALL

Zuwachs an Mannschaften

Der Wittenberger Kreisfachverband Fußball nutzte die Wahl zum Fußballer des Jahres, um eine eigene positive Bilanz zu ziehen. Präsident Achim Golly verweist dabei auf den Zuwachs von Mannschaften. "Wir sind da der einzige Kreisfachverband im Land", sagt Golly. Profitieren tut der Spielbetrieb von der Neugründung von Victoria, den Wechseln von Dennewitz aus dem Brandburgischen und von Hellas 09 Oranienbaum aus Anhalt nach Wittenberg. Aktuell gibt es in den Fußballvereinen des Kreises 3 535 Mitglieder. "Wir sind sehr gut aufgestellt", kommentiert Hans-Jürgen Eiserfey, der Verantwortliche für die Verbandsarbeit und Moderator des Abends.


Quelle:MZ