Dessau 05 droht Verlust von vier Stammspielern
Presse Team, 01.06.2017

Fußball-Verbandsliga Dessau 05 droht Verlust von vier Stammspielern
Von Thomas Schaarschmidt
01.06.17, 08:54 Uhr
Sie bleiben dem SV Dessau 05 auch kommende Saison erhalten: Max Eschner, Christoph Römling, Jonas Both und Julian Bittner (v.l.n.r.).
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hartmut bösener
Dessau -
Keine Blumen, keine kurze Rede, kein Trikot zur Erinnerung, kein Geschenk. Wenn der SV Dessau 05 am kommenden Sonnabend (15 Uhr, Stadion Schillerpark) zum letzten Heimspiel der Verbandsliga-Saison 2016/17 gegen Romonta Amsdorf aufläuft, dann hat er keine Abschiedspräsente parat. Weil er nämlich offiziell keinen Spieler verabschieden wird. „Bei allen Gerüchten und Erzählungen“, sagt Ulf Schuster, „aktuell steht noch kein Abgang definitiv fest.“
Abmeldungen sind bis 30. Juni möglich
Es sind keine leichten Tage für den amtierenden Präsidenten des SV Dessau 05, die letzten im Mai und ersten im Juni. Da geht es ihm wie vielen seiner Amtskollegen: Die aktuelle Saison liegt in ihren letzten Zügen, parallel wird überall jedoch schon kräftig an den Kadern der kommenden Spielzeit gebastelt.
Richtig fix aber ist kaum etwas. Das liegt auch am magischen Datum 30. Juni. Bis dahin haben Spieler Zeit, sich von ihrem Verein abzumelden, wenn sie anderswohin wechseln möchten. Und so wird momentan kräftig gepokert, verhandelt, werden Optionen ausgelotet.
Was den Verbandsligisten aus dem Schillerpark angeht, so hatte die Vereinsführung schon vor einigen Wochen angekündigt, nach einem finanziell schwierigen Wirtschaftsjahr 2016 in der Saison 2017/18 den Gürtel enger schnallen zu müssen. Die Folge: Alle Spieler des aktuellen Kaders haben reduzierte Angebote erhalten. Die gute Nachricht: Bis auf vier Akteure sind sie angenommen worden. Die schlechte: Sollte das Quartett, das sich bisher noch nicht erklärt hat, den Verein verlassen, wäre das ein erheblicher Qualitätsverlust.
Gehen Girke und Sitte zur SG Reppichau?
So ist das Mittelfeld-Duo Benjamin Girke und Martin Sitte als Doppel-Neuzugang bei Landesliga-Aufsteiger SG Reppichau im Gespräch. Der Tabellenachte der Staffel Süd verfügt in Sven Schreiter nicht nur über einen Trainer aus Dessau-Roßlau, auch viele der SGR-Spieler liefen bereits in einem Team der Doppelstadt auf.
Ein möglicher Weggang von Schlussmann Marius Kansy und Angreifer Thommy Parthier - die anderen beiden bisher noch Unentschlossenen - würde die Mannschaft aus dem Schillerpark zudem ebenfalls schmerzen. „Wir werden mit allen vier noch einmal sprechen“, hofft Ulf Schuster auf ein Umdenken, bleibt aber realistisch: „Wenn sie uns verlassen sollten, dann müssen wir die Lücken versuchen aufzufangen.“
Das neue Trainerduo Lucian Mihu/Thomas Schmidt plant für kommende Saison prinzipiell mit einem „20+2“-Kader. In dem sollen zwei Torhüter, 18 Feldspieler und zwei aus dem Nachwuchs aufgerückte Talente stehen. „Der Trainer hat eine eigene neue Spielphilosophie, aber wir glauben auch, dass der aktuelle Kader sie gut wird umsetzen können“, sagt der Präsident.
„Talente integrieren“ wird die große Aufgabe
Natürlich hat er auch das eine oder andere Gespräch mit potenziellen Neuzugängen geführt. Dabei muss und kann es sich aber nur um junge entwicklungsfähige Perspektivspieler handeln. „Lucian hat gezeigt, dass er in der Lage ist, solche Leute einzubauen und darauf setzen wir“, sagt Ulf Schuster, der nach vier Jahren der kontinuierlichen sportlichen Weiterentwicklung nun keineswegs einen Rückschritt verkünden will. „Wir müssen einfach auf dem Boden bleiben und starten gemeinsam mit Lucian einen weiteren kleinen Neuaufbau.“
Die konsequente Nachwuchsarbeit des Vereins soll dazu führen, Jahr für Jahr wieder regelmäßig Talente aus dem eigenen Nachwuchs in das Männerteam einzubauen. „Das ist unser Weg, das werden wir versuchen“, sagt Ulf Schuster. Bis 30. Juni wird er wissen, wie steinig dieser Weg ist. (mz)
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