Stefan Böger ist neuer Trainer des HFC
News Team, 09.09.2015

Stefan Böger soll den Halleschen FC aus der Abstiegszone der dritten Liga führen. Der 49-Jährige erhält zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende.
HALLE (SAALE).
Es war das am besten gehütete Geheimnis der letzten acht Jahre. Obwohl die Entscheidung bereits 24 Stunden früher gefallen war, gab Fußball-Drittligist Hallescher FC erst gestern Abend um 18.49 Uhr via Twitter bekannt, dass Stefan Böger neuer Cheftrainer der Rot-Weißen wird. „Ich bin schon 15 Jahre im Geschäft. Und wer mich kennt, weiß, dass ich nichts bekannt gebe, solange ein Vertrag noch nicht unterschrieben ist“, sagte HFC-Präsident Michael Schädlich.
Was er damit meinte, war, dass am Dienstag erst noch Verwaltungsrat und Wirtschaftsbeirat über die wichtigste Personalie eines Vereins informiert werden mussten, ehe die Öffentlichkeit davon offiziell in Kenntnis gesetzt wurde. Bereits heute Vormittag wird Böger die erste Trainingseinheit beim Halleschen FC leiten. Insgesamt bleiben ihm vier Einheiten, um die Mannschaft auf das nächste Punktspiel am Sonnabend gegen die Reserve des VfB Stuttgart vorzubereiten.
Mit Stefan Böger hat der HFC seinen Wunschkandidaten zunächst bis zum 30. Juni 2016 verpflichtet. „Ich werde jetzt nicht über Details des geschlossenen Vertrages plaudern. Wir lassen den Trainer jetzt erst einmal seine Arbeit machen. Über alles andere reden wir später“, sagte Schädlich. Zwar war außer Böger noch eine ganze Reihe anderer Fußballlehrer als Nachfolger für den vor zehn Tagen freigestellten Sven Köhler im Gespräch, doch letztlich überzeugte Schädlich und seine Präsidiumskollegen die fachliche Kompetenz des Thüringers. Der Reihe nach waren bekannte Namen wie Claus-Dieter Wollitz, Stefan Emmerling oder Thomas Brdaric aus der Kandidatenliste herausgefallen.
Gutes Händchen für junge Spieler
„Wir brauchten einfach einen Trainer, der brennt. Böger kennt die dritte Liga wie seine Westentasche. Er hat als Trainer bislang auf hohem Niveau gearbeitet und das sowohl beim Deutschen Fußball-Bund als auch bei Dynamo Dresden“, erklärte der HFC-Präsident. „Wir haben keine schlechte Mannschaft, sondern eine, die neue Impulse von außen braucht. Die wird Stefan Böger setzen, denn er ist ein Coach, der trainingsmethodisch auf dem höchsten Stand ist.“ Und er hat nachgewiesen, dass er junge Spieler weiterentwickeln kann. „Denn Marvin Stefaniak und Justin Eilers sind unter seiner Führung bei Dynamo Dresden regelrecht aufgeblüht“, erklärte Schädlich. Zu Bögers Stab werden auch weiterhin die Co-Trainer Benjamin Duray und Dieter Strozniak sowie Torwarttrainer Jens Adler gehören.
Böger übernimmt beim Tabellenvorletzten der dritten Liga ein schweres Amt. Doch ihm scheint davor nicht bange. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung beim HFC“, sagte Böger. „Es ist aktuell keine leichte Situation, aber mit viel Leidenschaft und Teamgeist in der Mannschaft sowie im gesamten Verein bin ich optimistisch, dass wir zügig wieder eine sichere Tabellenregion erreichen werden. Schließlich ist der HFC auch ein Verein mit ganz tollen Fans, deren Unterstützung wir dringend benötigen werden.“
Gespräche mit Köhler folgen
Laut HFC-Präsident Schädlich habe Böger einen Vertrag im „finanziellen Normalbereich der dritten Liga“ erhalten. Trotzdem muss der Verein aktuell zwei Cheftrainer bezahlen, denn auch der freigestellte Sven Köhler steht bis zum 30. Juni nächsten Jahres noch auf der Gehaltsliste des Vereins. „Uns war zunächst einmal wichtig, dass wir einen neuen Trainer finden. Aber wir haben in der Vergangenheit auch mit den Vorgängern immer einen vernünftigen Weg gefunden, uns zu einigen. Und das wird uns sicher auch mit Sven Köhler gelingen“, sagte Schädlich.
Der Vereinschef muss dabei natürlich beachten, dass der Deutsche Fußball-Bund in regelmäßigen Abständen die Bücher der Drittligisten prüft und empfindliche Strafen verhängt, sei es finanzieller Art oder ein Punktabzug, wenn man über seinen Verhältnissen lebt. „Der nächste Termin mit dem DFB steht für den 31. Oktober an. Bis dahin wird alles ganz sauber geklärt“, sagte der HFC-Präsident, der erst einmal glücklich ist, einen Coach zu haben.
Auf der nächsten Seite lesen Sie Bögers Stationen als Spieler und als Trainer.
Quelle:MZ