Bayern souverän - Barca und Arsenal patzen
News Team, 17.09.2015

Auf Torgarant Thomas Müller ist Verlass: Der Nationalspieler beschert dem FC Bayern mit zwei Treffern einen gelungenen Auftakt in der Königsklasse bei Olympiakos Piräus. Auch Bayer legte souverän los, namhafte Clubs patzten dagegen.
PIRÄUS.
Im gefürchteten Stadion von Olympiakos Piräus hat der FC Bayern München dank Torgarant Thomas Müller und Joker Mario Götze die Tradition seiner Auftaktsiege in der Champions League souverän fortgesetzt. Der deutsche Fußballmeister gewann sein 200. Spiel in der Königsklasse am Mittwochabend in Griechenland hochverdient mit 3:0 (0:0). Der lange unglücklich agierende Weltmeister Müller mit einer kurios anmutenden Bogenlampe (52.) und einem Foulelfmeter (90.+2) sowie der eingewechselte Götze (89.) sorgten für die Treffer.
Damit wurde das Team von Trainer Pep Guardiola seiner Favoritenrolle mit dem zwölften Auftaktsieg in Serie vollauf gerecht. Im nächsten Spiel gegen Dinamo Zagreb können die Münchner schon die Weichen in Richtung Achtelfinale stellen.
Und natürlich war es Müller, der den Führungstreffer erzielte. Fast von der Außenlinie überlistete er den spanischen Keeper Roberto. Mit Auge habe er das gemacht, scherzte der am Sonntag 26 Jahre alt gewordene Torjäger noch auf dem Platz. Für den Weltmeister waren es bereits der zehnte und elfte Treffer im siebten Pflichtspiel seit dem Bundesliga-Auftakt.
„Wir wissen, dass wir in den letzten Jahren immer durchmarschiert sind in der Gruppenphase. Das wollen wir beibehalten“, hatte Kapitän Philipp Lahm angekündigt. Entsprechend ging der deutsche Meister bei der aufgeheizten Atmosphäre vor rund 33 000 Zuschauern im ausverkauften Karaiskakis-Stadion - schon vor dem Anpfiff hatte es unschöne Szenen bei einem Polizeieinsatz im Bayern-Block gegeben - auch zu Werke. Abgeklärt und mit hohen Ballbesitz-Anteilen dominierten und kontrollierten die Münchner das Spiel.
Suche nach der Leichtigkeit
Die Suche nach der Lücke im dichten Defensivverbund des griechischen Rekordmeisters gestaltete sich aber mitunter sehr schwierig. Denn Piräus zeigte großen Respekt, zog sich weit zurück und setzte nur auf einige wenige Konter. Eine Taktik, die in der 20. Minute fast sogar zum Erfolg führte: Nach einer abgefälschten Flanke von Pardo kam Brown Ideye frei zum Kopfball, doch die Aktion war eher eine Rückgabe zu Manuel Neuer, der zum 50. Mal in der Königsklasse spielte.
Danach lief die Partie aber weiter in Richtung Olympiakos-Tor. Und mit zunehmender Spieldauer wurden die Aktionen auch zwingender. So hatte Robert Lewandowski nach Freistoß von Xabi Alonso die große Chance zur Bayern-Führung, als sein Kopfball erst auf der Torlinie von Ideye geklärt wurde (26.). Ein unplatzierter Schuss von Douglas Costa in die Arme von Piräus-Keeper Roberto (34.) und eine weitere Chance von Lewandowski (35.) blieben ebenso erfolglos wie ein Distanzschuss von Xabi Alonso kurz vor der Pause (43.).
Alonso war beim Vorjahres-Halbfinalisten Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Umsichtig verteilte der Routinier die Bälle und war im Mittelfeld sehr präsent. Dort hatte Mario Götze wieder keinen Platz gefunden. Der WM-Held, der am Wochenende gesundheitlich angeschlagen war, musste mit der Reservistenrolle vorliebnehmen. Ohnehin hatte Guardiola im Vergleich zum Augsburg-Spiel (2:1) nur eine Änderung vorgenommen: Für Rafinha rückte Juan Bernat in die Startelf.
Gleiches Bild auch im zweiten Durchgang: Bayern drückte und hatte mit Distanzschüssen weitere Chancen. Schließlich war es Müller, der die griechischen Fans verstummen ließ. Der Torgarant hätte kurz darauf sogar mit einer Doppelchance noch erhöhen können (67.). Aber auch auf der Gegenseite musste Neuer bei einem Schuss von Ideye mal seine Klasse zeigen (56.).
Unschöne Szenen hatte es vor dem Spiel im Münchner-Fanblock gegeben. Nach Provokationen der Bayern-Fans waren die Polizisten unverhältnismäßig hart mit Schlagstöcken vorgegangen. Dabei sind offenbar einige Anhänger verletzt worden, wie Videoaufnahmen aus dem Innenraum zeigten. Die Begegnung war ohnehin als Hochrisikospiel eingestuft worden.
Leverkusener Pflichtsieg zum Königsklassen-Start
Bayer Leverkusen ist mit einem Pflichtsieg in seine zehnte Champions-League-Saison gestartet. Die Rheinländer setzten sich am Mittwoch mit 4:1 (1:1) gegen den weißrussischen Meister BATE Borissow durch. Admir Mehmedi erzielte in der vierten Minute die frühe Führung für Leverkusen, Nemanja Milunovic (13.) gelang zunächst der schnelle Ausgleich. Hakan Calhanoglu (47. und 75./Handelfmeter) und Javier Hernández (59.) sorgten vor 24 280 Zuschauern für den verdienten Erfolg der Gastgeber. In knapp zwei Wochen steht für den Fußball-Bundesligisten im Duell beim FC Barcelona eine deutlich schwerere Aufgabe an.
Ter Stegen patzt bei Barca-Start, Özil und Arsenal blamieren sich
Ein Patzer des deutschen Torhüters Marc-André ter Stegen hat Titelverteidiger FC Barcelona den Auftakstieg gekostet, Mesut Özil und der FC Arsenal sorgten für die nächste englische Königsklassen-Pleite: Barca kam im 100. Champions-League-Spiel von Lionel Messi am Mittwoch nicht über ein 1:1 (1:1) beim AS Rom um Antonio Rüdiger hinaus, Arsenal blamierte sich bei Dinamo Zagreb mit 1:2 (0:1). Nach den Niederlagen von Manchester United und Manchester City am Dienstag holte Meister FC Chelsea beim 4:0 (2:0)-Pflichtsieg gegen Maccabi Tel Aviv den einzigen Auftaktsieg für die schwerreichen Klubs von der Insel.
Ein 2:3 (0:2) setzte es für Weltmeister Shkodran Mustafi mit dem FC Valencia im Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg. In Leverkusens Gruppe E sah Torhüter ter Stegen, der bereits Mitte August nach seiner unglücklichen Vorstellung beim 0:4 im spanischen Supercup gegen Bilbao in der Kritik gestanden hatte, beim Ausgleich ganz schlecht aus. In der 31. Spielminute zog Romas Alessandro Florenzi aus gut und gerne 50 Metern Torentfernung ab und düpierte den Ex-Gladbacher, der viel zu weit vor seinem Gehäuse stand. Luis Suarez (21.) hatte Barca in Führung geschossen. Der vom VfB Stuttgart ausgeliehene Nationalspieler Rüdiger stand in der Startelf und feierte sein Champions-League-Debüt.
Bayern Münchens Gruppengegner Arsenal, bei dem Özil in der Startelf stand und Per Mertesacker nach auskuriertem Infekt sowie folgenlosem Autounfall noch fehlte, erwischte in Zagreb einen rabenschwarzen Tag. Nach einem Eigentor von Alex Oxlade-Chamberlain (24.) und einer Gelb-Roten Karte für Olivier Giroud (40.) machte der Ex-Leverkusener Junior Fernandez (58.) den Überraschungserfolg für Kroatiens Meister perfekt. Für Arsenal traf Theo Walcott (79.).
Mit Mustafi in der Startelf machte Valencia ein 0:2 nach zwei Hulk-Treffern (9./16.) durch Joao Cancelo (55.) und Andre Gomes (73.) zunächst wett, doch Axel Witsel (76.) schoss die Gäste aus Russland zum Sieg. Im zweiten Spiel der Gruppe H trennten sich AA Gent und Olympique Lyon 1:1 (0:0).
In Gruppe G verschoss Chelseas Eden Hazard zunächst einen Strafstoß (6.), danach sorgten aber Willian (15.), Oscar (45./Elfmeter), Diego Costa (59.) und Cesc Fabregas (79.) für klare Verhältnisse. Im zweiten Gruppenspiel erreichte der FC Porto unter der Leitung des deutschen Schiedsrichters Felix Brych ein 2:2 (0:1) bei Dynamo Kiew. (dpa)
Quelle:MZ