Spurensuche in Wörlitz Angler fahnden nach Quellen
Presse Team, 04.03.2019

Spurensuche in Wörlitz Angler fahnden nach Quellen
Von Andreas Behling
04.03.19, 07:17 Uhr
Gerfried Beitlich hofft, dass es viel Material gibt, das der Wörlitzer Angelverein für seine Chronik verwenden kann.
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Andreas Behling
Wörlitz -
Die Geschehnisse eines Jahrhunderts in einer Chronik zusammenzufassen, diese Aufgabe hat sich der Angelverein Elbaue Wörlitz gestellt. Zwar steht längst fest, dass am 3. August im Innenhof der Wörlitz-Information das Jubiläum gefeiert wird, aber an historisch bedeutsamem Material zum Vorzeigen fehlt es noch.
Die Petrijünger um ihren Vorsitzenden Gerfried Beitlich haben daher einen Aufruf gestartet. Wer mit Fotografien, Zeitungsausschnitten, Urkunden oder anderen Gegenständen dazu beitragen kann, die eine oder andere Lücke im zeitgeschichtlichen Geschehen zu schließen, darf dem Verein gern unter die Arme greifen. „Wir sind für jeden Hinweis dankbar“, sagt Beitlich, der vor knapp 40 Jahren zu den Anglern stieß.
Für ihn stand nie im Vordergrund, den längsten oder schwersten Fisch an Land zu ziehen. „Ein gut ein Meter langer Hecht war mal die Ausnahme.“ Der einstige Statiker und Konstrukteur - erst im Dessauer Waggonbau, dann im Kraftwerk Vockerode arbeitend - genießt am Hobby viel mehr die intensive Verbundenheit mit der Natur. „Es gibt nichts schöneres, als in aller Ruhe die Pracht eines Eisvogels zu bewundern oder von einem Biber, der sich dicht neben einem ins Wasser plumpsen lässt, derart überrascht zu werden, dass man selbst beinahe hinterher fällt.“
Wenn doch mal eine Rotfeder oder eine Plötze am Haken hing, dann seien die kaum der Rede wert gewesen. „Über die hat sich zu Hause unsere Katze gefreut“, verrät der Wörlitzer, der etwas damit hadert, dass die Vereinsarbeit inzwischen mit einer Menge Papierkram verbunden ist. Gleichwohl klopft Gerfried Beitlich bekräftigend auf die hölzerne Tischplatte. „Es läuft gut bei uns“, so der 78-Jährige. Denn aktuell sind immerhin 157 Mitglieder im Verein aktiv. Ungefähr ein Fünftel im jugendlichen Alter. Zur Gründung 1919 waren es zwölf Sportfreunde.
Über die Dekaden hinweg widmeten sich die Angler nicht nur ihrer Freizeitbeschäftigung, sondern nahmen rege am gesellschaftlichen Leben teil. 1963 zum Beispiel gab es die Aufbaunadel in Gold. Der Verein hatte sich für die Kinderkrippe in Wörlitz engagiert. „Und keine Kremser-Fahrt ist vergangen, die wir nicht nutzten, um Müll einzusammeln.“ Noch heute zählen mindestens sechs Arbeitseinsätze zum festen Jahresprogramm.
Gekrönt wird 2019 also vom Anglerfest, das am 3. August um 11 Uhr beginnt - und bis in die nächste Nacht dauert. Selbstverständlich wird es Fischsuppe geben und Fischbrötchen. Und Frischfisch kommt in würzigen Rauch. Besonderes Highlight soll eine Laser-Show sein. Die gönnen sich die Jubilare, die nichts dagegen hätten, wenn bis dahin ihre Chronik ein wenig mehr Umfang erhält. Vielleicht, sinniert Gerfried Beitlich, bräuchte es jemanden, der sich intensiver darum kümmert. In der jüngeren Vergangenheit sei manche Aktivität eher spontan für die Nachwelt festgehalten worden.
Wer dem Angelverein Material für dessen Chronik überlassen möchte, der kann sich direkt an Gerfried Beitlich, Riesigker Str. 7, 06785 Oranienbaum-Wörlitz, Tel. 034905/20986, wenden. Eine Kontaktaufnahme, ist auch unter der E-Mail-Adresse av-elbaue-woerlitz@t-online.de möglich. (mz)
Quelle:MZ