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Tops und Flops bei der „Elite“ - Analyse und Vorausblick

Presse Team, 14.10.2015

Tops und Flops bei der „Elite“ - Analyse und Vorausblick

Fussball-Verbandsliga Sachsen-Anhalt Tops und Flops bei der „Elite“ - Analyse und Vorausblick
13.10.2015 23:10 Uhr

Merseburg 99 (grün) spielt als Aufsteiger eine gute Saison und ist der nächste Gegner des SV Dessau 05.
(BILD: Peter Wölk)
Von Christian Kattner
In der höchsten Spielklasse des Landes ist die Hälfte der Hinrunde gespielt. Die MZ blickt auf bisherige Trends und wagt eine Prognose.

Wie die Bundesliga - genau so weit ist zur Zeit auch die Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Acht Spiele sind vorüber, weitere acht folgen noch in der Hinrunde. Die MZ analysiert die bisherige Spielzeit und blickt voraus.

Die Überraschungen

Dass der SV Dessau 05 momentan auf Platz drei steht, hätte vor der Saison wohl kaum einer erwartet. Dazu ist die Mannschaft von Trainer Marcus Jeckel immer noch ungeschlagen. Die 05er sind immer für ein Tor gut und funktionieren, nach mehr als einem Jahr in der Verbandsliga, immer besser: Man sieht, dass ein Team auf dem Platz steht, welches immer mehr Selbstvertrauen und eine gewisse Selbstverständlichkeit bekommt. Das ist für die Erfolge immens wichtig.

Auch der Haldensleber SC spielt eine ähnlich gute Saison - ist ebenfalls ungeschlagen und belegt nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses Rang vier. Das war so nicht zu erwarten. Jedoch hat der HSC mit Kevin Schlitte einen Akteur mit Erfahrung aus der 2. Bundesliga beim Carl Zeiss Jena, SC Freiburg und Hansa Rostock dazugewonnen - und damit viel Qualität.

Die Enttäuschungen

Der bisherige Saisonverlauf des 1. FC Bitterfeld-Wolfens ist alles andere als zufriedenstellend. Letztes Jahr rangierte das Team auf Rang 13 in der Endabrechnung. Trainer Olaf Schaller hatte vor der Saison einen einstelligen Tabellenplatz als machbar ausgegeben. Der schien auch realistisch, da er einen guten Kader zur Verfügung hat. Doch die ständige Rotation aufgrund von Sperren und vielen Verletzungen, ließ keine Konstanz zu. So wartet die Mannschaft auch nach dem achten Spiel immer noch auf den ersten Sieg. Fünf Punkte – das sind zu wenig für die Ansprüche des Vereins. Allerdings kann ein Befreiungsschlag in Form des ersten Sieges viel bewirken.

Ein Stück weit hinter seinen Möglichkeiten agiert auch Romonta Amsdorf. Die Amsdorfer schlugen auf dem Transfermarkt gut zu - haben viele Spieler mit Oberligaerfahrung bekommen - doch sind sie bisher noch nicht in den einstelligen Tabellenbereich gekommen.

Dass Grün-Weiß Piesteritz nach dem Umbruch derartige Probleme bekommen würde, hat man nach dem Ligaauftaktsieg nicht erwartet. Doch seitdem rutschte Grün-Weiß – trotz guter Auftritte wie gegen Dessau 05 (1:1) immer weiter ab und belegt momentan Rang 15.

Starke Aufsteiger

Wie im Vorjahr: Wieder sind die Aufsteiger ganz weit vorn. Während dem FSV Barleben in der vergangenen Saison sogar der Durchmarsch gelang, sind nun der Burger BC und SV Merseburg 99 gut dabei. Eine Dominanz, wie sie Barleben ausstrahlte, wird es im Saisonverlauf aber nicht geben. Beide Aufsteiger haben die Qualität, um sich im oberen Bereich zu etablieren. Das liegt vor allem an den guten Transfers, die beide im Sommer tätigen konnten.

Qualität ist höher

Einen FC Bayern, der vorneweg marschiert, gibt es nicht. Fast an jedem Spieltag kommt es zu Überraschungen - am vergangenen war das der 2:0-Auswärtserfolg des Magdeburger SV Börde bei Imo Merseburg.

Da bekommt der 4:1-Erfolg des SV Dessau 05 über den MSV Börde einen ganz anderen Wert. Wer in der Liga also konstant punkten kann, wird zwangsweise eine gute Rolle spielen. Dadurch, dass mit dem Schönebecker SC nur noch eine Mannschaft – nicht wie im Spieljahr 2014/2015 mit Völpke und Schönebeck zwei Vereine – abgeschlagen Letzter ist, wird das gesamte Niveau der Liga höher.

Bitterfeld-Wolfen konnte zwar noch nicht siegen, doch ist die Mannschaft stark genug, um gegen Großgewichte, wie Halle-Ammendorf (2:2) oder Imo Merseburg (0:0), zu punkten. Es gilt der Ausspruch, wie während der jüngst vergangenen EM-Qualifikation: „Es gibt keine Kleinen mehr.“

Ein Ausblick

Momentan hat Halle-Ammendorf den Platz an der Sonne und ist auch noch ungeschlagen. Insgesamt wirkt der BSV gefestigter, als Imo Merseburg, das als größter Konkurrent um den Titel gezählt wird. Letztendlich wird Halle-Ammendorf bis zur Winterpause die Nase vorn behalten – wenn es so weiter geht.

In der unteren Tabellenregion wird sich Bitterfeld-Wolfen rehabilitieren, mit dem ersten Sieg neue Kräfte freisetzen und sich von den Abstiegsrängen entfernen. Dagegen wird es für Piesteritz ganz schwer, in der Tabelle nach oben zu klettern. Allerdings könnte der Pokalsieg bei Romonta Amsdorf (2:0) und das Traumlos 1. FC Magdeburg in der nächsten Runde des Landespokals für neuen Schwung sorgen. Spannend bleibt auch, wie lange Dessau 05 noch ungeschlagen bleiben kann. Beim kommenden Gegner Merseburg 99 ist die Serie in Gefahr – allerdings auch nicht unmöglich, sie fortzuführen. (mz)


Quelle:MZ