Zwangspause sorgt für viel Langeweile
News Team, 16.03.2020

WITTENBERG/MZ - Zwangspause im Sport wegen Corona. Aber was machen Fußballer, wenn sie nicht spielen dürfen? Die MZ hörte sich bei den Verantwortlichen um.
Bei dem Tabellendritten der Verbandsliga, dem SV Eintracht Elster, verbringen Spieler und Trainer die Zeit mit ihren Familien, berichtete Eintracht-Trainer Tobias Klier gegenüber der MZ. Einige der Jungs schauten sich Wiederholungen von Bundesligaspielen an oder kickten immerhin auf den Spielekonsolen den Ball, um nicht in einen vollkommenen kalten Entzug zu geraten.
Joggen oder Gartenarbeit
Die Spieler der Kreisoberligamannschaft des SV 1813 Dennewitz leiden unter Langeweile, da sie nicht einmal wie sonst die Sportart tauschen können. „Die Jungs wechseln auch mal gerne zu unseren Vereinskollegen von der Kegelabteilung, aber das ist ja leider auch nicht möglich“, berichtete Stefanie Bergholz, die Leiterin der ersten Herrenmannschaft.
Um sich irgendwie fit zu halten, gehen einige der Jungs alleine Joggen, bleiben zu Hause und arbeiten im Garten. Der Verein will während der Zwangspause einige Arbeiten am Platz erledigen, bei dem selbstverständlich auf den nötigen Abstand zwischen den Helfern geachtet wird. „Natürlich sind wir nicht glücklich über die Lage, aber die Konsequenzen können schlimm sein, von daher finde ich die Entscheidung, den Fußballbetrieb einzustellen, richtig“, so Bergholz, die selbst das gute Wetter am vergangenen Wochenende ausnutzte und ihren Garten für das Frühjahr fit machte.
Referee akzeptiert Verbot
Auch Schiedsrichter, wie Friedrich Kleinschmager aus Klöden, der für die Kreisliga pfeift; sind vom Spielverbot betroffen. „Ich nehme diese Entscheidung hin, das kann man aussitzen. Letztendlich gehören unsere Ligen zum Freizeitsport. Wir machen das aus Leidenschaft und Liebe zum Sport, und am Montag müssen wir wieder arbeiten“, so Kleinschmager. Dessen Familie sich freut, ihn am Wochenende auch mal zu Hause zu haben und der für seine Frau liegen gebliebene Aufgaben erledigt wie Einkaufen und Autowaschen.
Zu viel Aufregung?
Beim TSV Blau-Weiß 90 Prettin versteht der Erste Vorsitzende Alexander Schicht die ganze Aufregung nicht so ganz. Dass Bundesligaspiele mit Tausenden Zuschauern abgesagt werden, sei verständlich, aber warum diese Maßnahmen in der Kreisliga mit knapp 40 Fans nötig sind, hält er für überzogen.
„Natürlich fügen wir uns der Entscheidung des Verbandes, aber unsere Fans sind immer die Gleichen und die können sich um den ganzen Platz verteilen. Es ist doch noch gar nichts passiert, aber wahrscheinlich will keiner einen Fehler machen“, meinte Schicht, der wie viele der Spieler die freie Zeit für die heimischen Grundstücke und Gartenarbeit nutzte.
Quelle:MZ