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Grün-Weiß Piesteritz schlägt Börde Magdeburg im Endspurt

News Team, 26.10.2015

Grün-Weiß Piesteritz schlägt Börde Magdeburg im Endspurt

Der FC Grün-Weiß Piesteritz schlägt Börde Magdeburg im Endspurt mit 2:1. Unfreiwillige Schützenhilfe leistet Referee Maik Wiezoreck.

PIESTERITZ. 
Die Spiele des FC Grün-Weiß Piesteritz in der Fußball-Verbandsliga sind in der Schlussphase nichts für schwache Nerven. Müssen die Kicker um Kapitän Florian Freihube in der Woche zuvor den 4:3-Vorsprung in Arnstedt über die Zeit retten, gilt es am Samstag gegen Börde Magdeburg, noch den Sieg aus dem Feuer zu reißen. Das gelingt zwar beim 2:1, doch danach sieht es lange in der 2. Halbzeit überhaupt nicht aus. Die Gäste bestimmen das Spiel, ohne wirklich große Torgefahr auszustrahlen. Beide Teams sind mit dem 1:1 nicht ganz unzufrieden. Dann passiert es.

Referee leistet Schützenhilfe

Die unfreiwillige Schützenhilfe kommt vom Referee Maik Wiezoreck. Der Hallenser stellt - so sieht es für die meisten der 119 Zuschauer aus - ohne Vorwarnung Dennis Marschlich mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (74. Minute). Tatsächlich ist aber der Stürmer schon verwarnt - für das Fordern einer Gelben Karte für seinen Gegenspieler Robert Regner. Der Spielleiter zückte tatsächlich den Karton und zeigt aber eben auch - das geht ein bisschen unter - Marschlich Gelb (66.). Das ist eine harte, aber den Regeln entsprechende korrekte Entscheidung, die nächste ist aber strittig. „Ich habe sofort den Linienrichter gefragt, was passiert ist. Er konnte mir die Frage auch nicht beantworten“, sagt FC-Trainer Heiko Wiesegart. Der Vorwurf lautet Schwalbe. Marschlich soll also in aussichtsreicher Situation ein Foul vorgetäuscht haben. Wiezoreck steht bei seiner Entscheidung sehr gut und hat freie Sicht auf die Szene. „Die Laufwege der beiden Spieler haben sich gekreuzt, eher Freistoß für uns“, so Wiesegart dazu.

Aber diese vermeintliche Ungerechtigkeit sorgt für einen Adrenalinstoß bei den Kickern in Grün-Weiß. Jetzt wird gefightet. Und es passiert Unglaubliches: Die Elf in Unterzahl will unbedingt gewinnen. Das Engagement wird belohnt. Eine mustergültige Flanke von Jonny Karaschewski verwertet Michael Müller per wuchtigen unhaltbaren Kopfball zum 2:1 (80.). Da ist selbst der Stadionsprecher Philipp Scopp aus dem Häuschen. „Tor vom Kopfball-Ungeheuer“, schallt es aus den Lautsprechern. Der Spitzname ist eigentlich schon vergeben - für Horst Hrubesch, Vizeweltmeister von 1982. „Ich habe aber auch schon ein paar Treffer mit dem Kopf gemacht“, sagt Müller dazu. „Wichtiger ist aber, dass es das entscheidende Tor war“, so der Stürmer, der schon das 2:1 beim Pokal in Amsdorf erzielt und damit verantwortlich ist, dass am 14. November ab 13 Uhr Ex-Europapokalsieger 1. FC Magdeburg im Volkspark auflaufen wird.

Wie es bis dahin mit der Haarpracht von Wiesegart aussieht, ist völlig ungewiss. „Ich habe schon wieder ein paar graue Haare mehr“, sagt der 37-Jährige, der gern auf die dramatische Schlussphase verzichtet hätte. „Wir haben vor der Pause unsere Chancen leichtfertig liegen gelassen“, sagt der Übungsleiter. So spielt im Strafraum Karaschewski Marschlich an, doch der scheitert an der Schuhspitze von Schlussmann Christian Weihmann (8.). Die Piesteritzer haben weitere Möglichkeiten durch Müller (21.), Marschlich (23.) und Freihube (24.).

Ausgleich im Liegen

Praktisch aus dem Nichts gehen aber die Gäste in Führung. Ein genauer Pass auf den Elfmeterpunkt: Liridon Spahija nimmt den Ball mit der Brust an und schiebt das Leder unhaltbar ins Eck (27.). Die Freude der Gäste währt aber nur kurz. Karaschewski setzt sich an der Grundlinie durch und bringt das Leder vors Gehäuse. Brian-Lucas Körnicke setzt seinen ganzen Körper ein, um im Liegen den Ball über die Linie zu drücken. Es ist ein Treffer des Willens (30.).

Nach dem Wechsel passiert zunächst nicht viel Notierenswertes. Die turbulente Schlussphase wird mit einer Börde-Chance eingeleitet. Doch der Piesteritzer Keeper Marvin Kleinschmidt riskiert Kopf und Kragen, um Simon Witt am Torschuss zu hindern. Beim Zusammenprall beider Spieler sieht der Referee nichts Regelwidriges (71.). Es folgen dramatische Minuten, die noch zum nicht mehr für möglich gehaltenen Happy-End führen.

Piesteritz: Marvin Kleinschmidt, Patrick Pfeifer, Tom Polaszek, Florian Freihube , Daniel Gallin, Brian-Lucas Körnicke, David Möbius, Jörg Steiner, Dennis Marschlich, Jonny Karaschewski, Michael Müller



Quelle:MZ