Annaburg ist die neue Nummer eins
News Team, 26.10.2015

FUSSBALL-LANDESLIGA Bei Elster herrscht nach der 0:2-Derby-Niederlage Ratlosigkeit.
VON ULF ROSTALSKY
ANNABURG/MZ - Grün-Weiß Annaburg ist die Mannschaft der Stunde im Wittenberger Landesligafußball. Die Elf von Trainer Uwe Rohlik setzte sich gestern Nachmittag auf heimischen Rasen mit 2:0 gegen die Eintracht aus Elster durch. Der Erfolg im prestigeträchtigen Derby spült die Gastgeber auf den zehnten Tabellenplatz. Die mit großen Ambitionen in die Saison gestartete Eintracht rangiert weiter auf dem neunten Rang.
"Wir haben heute alles richtiggemacht. Wir hatten den nötigen Biss", macht Uwe Rohlik seinem Herzen Luft. Annaburgs Trainer spricht geradeheraus von der kämpferisch stärksten Saisonleistung. "Elster kannst du immer mal schlagen. Unsere Taktik ist aufgegangen."
Gegen solche Aussagen hat Eintracht-Trainer Tobias Klier nichts einzuwenden. "Es war zuerst ein typisches 0:0-Spiel. Doch dann hat Annaburg einfach viel mehr investiert. Der Gegner ist mehr gelaufen, und wir haben wieder kein Mittel gegen eine tiefstehende Mannschaft gefunden."
Das große Manko der spielerisch bestens ausgestatteten Eintracht hat sich nach zehn Spieltagen herumgesprochen in der Liga. "Wir wollen die Null halten. Nach vorn geht immer mal was", hatte Uwe Rohlik schon vor dem Spiel angekündigt. Die Defensive stand, und die Eintracht nutzte wie so oft ihre Chancen nicht. Schon unmittelbar nach Anpfiff scheiterte Frank Lehmann aus aussichtsreicher Position. Er traf Annaburgs Schlussmann Kevin Ziebell, statt den Ball im Tor zu versenken. Ähnliches gelang in der zweiten Hälfte Benjamin Witt. Frei vor dem Tor, köpfte er ebenfalls Ziebell an.
"Und dann kommen solche Fehler." Eintracht-Coach Klier ist angesichts des neuerlichen Misserfolgs seiner Mannschaft um Worte bemüht. Zumal es momentan gegen Elster reicht, mit Macht in den Strafraum vorzustoßen. Letztes Mittel Foul: In der 53. Minute wurde Stefan Lutzmann von den Beinen geholt. Den Strafstoß verwandelte Philipp Grundmann souverän.
Der Treffer machte nicht etwa die Eintracht munter. Annaburg nahm immer mehr Fahrt auf. "Die wollten den Erfolg. Das hat jeder gesehen", stellt Tobias Klier fest, während Heimtrainer Uwe Rohlik vom zweiten Treffer seiner Mannschaft schwärmt. In der 90. Minute hatte er Matthias Lossin aufs Feld geschickt. Der lange Zeit Verletzte macht unmittelbar danach mit einem Kopfballaufsetzer und dem 2:0 den Erfolg der Grün-Weißen perfekt.
Von einem Befreiungsschlag will Rohlik dennoch nicht reden. "Am Ende war es ein Spiel von vielen. Ich atme erst auf, wenn wir 30 Punkte haben. Dann ist die Klasse sicher." Auf Eintrachtseite ist die Laune nach der Derbypleite im Keller. "Wir brauchen nicht nach oben schauen. Das wird eine sehr schwere Saison", sagt Tobias Klier. Fest steht, dass seine Mannschaft aufgebaut werden muss und dringend Ideen für das Spiel nach vorn braucht. "Die Laune, die wir uns gegen Lüttchendorf, den HFC und Weißenfels erspielt haben, ist dahin", sagt Elsters Trainer laut.
Ob die Intensität des Trainings erhöht werden muss oder die Spieler Einzelgespräche brauchen, verrät er indes nicht. Mannschaft und Trainerteam stehen unter Druck. Ob Abstiegskandidat Eisleben als Aufbaugegner taugt, bleibt fraglich. "Es gibt keine leichten Gegner mehr für uns", blickt Tobias Klier auf das nächste Heimspiel voraus. Die Mansfelder haben die letzten beiden Spiele verloren und verfügen über neun Zähler. Die Annaburger fahren nach Braunsbedra.
Annaburg: Kevin Ziebell, Markus Gräbner, Marcus Kalich, Willi Uhlitzsch, Johannes Petzold (84. David Wenzelburger), Stefan Lutzmann (67. Toni Dillan), Florian Klöpping, Salko Kukuljcic (90. Matthias Lossin), Dosseh Bruce, Philipp Grundmann, Andreas SchmidtElster: Robin Brandenburg, Felix Röder, Kevin Schüler, René Rosenberger, Pitt Schultz (56. Benjamin Witt), Jens Puhlmann, Pawel Wojciechowski, Frank Lehmann, Tim Körnig, Oliver Hinkelmann, Martin Thauer (71. Tony Matthias)
Quelle:MZ