Tartanbahn im Arthur-Lambert-Stadion ist saniert. TSG Wittenberg schafft mit der
Presse Team, 05.10.2020

LEICHTATHLETIK Tartanbahn im Arthur-Lambert-Stadion ist saniert. TSG Wittenberg schafft mit der größten Investition der Vereinsgeschichte optimale Bedingungen.
Ein Erfolg am Schreibtisch
Die neue Bahn (Klitzsch)
Mit dem traditionellen Scherenschnitt wird die neue Tartanbahn im Wittenberger Arthur-Lambert-Stadion für den Sport freigegeben. (Klitzsch)
VON MICHAEL HÜBNER
WITTENBERG/MZ Die Polit-Prominenz gibt am Freitag mit dem obligatorischen Scherenschnitt die neue Tartanbahn im Wittenberger Arthur-Lambert-Stadion für den Sport frei. Hinter dem traditionellen Akt steht aber eine spannende und außergewöhnliche Geschichte. Die TSG Wittenberg hat das Sanierungsprojekt in Eigenregie übernommen und die größte Investition der Vereinsgeschichte - das Projekt kostet 472.000 Euro - gestemmt. Die Bauherr-Entscheidung bezeichnet Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör als mutig. „Aus städtischen Mitteln war das nicht möglich“, verweist das Stadtoberhaupt auf die Kassensituation.
Handlungsbedarf unbestritten
Der Handlungsbedarf war unbestritten. Verschleißerscheinungen der alten Bahn waren deutlich sichtbar. Es gab Ablösungen und Risse im kompletten Areal. Ohne die grundhafte Sanierung wäre in Kürze ein unfallfreier Sportbetrieb nicht mehr möglich gewesen, hieß es. „Die alte Bahn war nicht schwierig, sondern schmierig“, zitiert Landes-Sportminister Holger Stahlknecht (CDU) aus einem Zeitungsartikel.
Und so arbeiteten die Vereinsverantwortlichen ab 2018 viel am Schreibtisch, um einen genehmigungsfähigen Förderantrag auf die Beine zu stellen. Daran erinnert TSG-Chef Michael Horn. Die Genehmigung 2019 ist ein erster Erfolg. Das Land schießt 50 Prozent der Investition dazu, die Stadt beteiligt sich mit einem Viertel der Kosten. Hinzu kommen noch Mittel von Lotto-Toto und der Sparkassenstiftung. Somit standen knapp 91 Prozent des Geldes zur Verfügung. Die Finanzierungslücke betrug 40.000 Euro. Viel Geld für einen Verein mit 500 Mitgliedern, der nach deutschem Steuerrecht keine Rücklagen haben darf, weil sonst die Gemeinnützigkeit aberkannt wird. „Trotz günstiger Zinsen erhält kein Verein ein Kredit, weil die Sicherheiten fehlen“, erläuterte Horn zum Start der Spendenaktion unter dem Motto „400 Meter mal 100 Euro“. Kreativ nennt das Zugehör. Die Aktion ist erfolgreich. Horn berichtet von 200 Spendern. Mit den Geldgebern wird noch gemeinsam gefeiert, und zwar beim Familiensportfest am 17. Juli 2021, kündigt Horn schon mal an. Ein großes Dankeschön erhält SKW schon mal vorab für die Unterstützung und für die Aktion „Groß hilft Klein“.
Für Stahlknecht ist das „gut angelegtes Geld“. Der Minister würdigt ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement bei der TSG. Für den Minister ist es wichtig, dass hier dem gemeinsamen Hobby Sport nachgegangen werden kann. So stärke der Verein das Heimatgefühl. Die neue Bahn im Arthur-Lambert-Stadion ist „qualitativ sehr gut“, so Horn, der froh ist, dass die Arbeiten im Kostenrahmen geblieben sind. „Wir brauchen keine neue Spendenaktion“, so der Chef.
Geld für Sportstätten
Jetzt stehen andere Sportstätten im Fokus. Zugehör hofft auf ein Bund-Förderprogramm, das „Ende Oktober“ aufgelegt wird. Der Rathaus-Mann kündigt die Verwendung der Mittel für die Turnhalle Reinsdorf, für „den Einheit-Platz“ und den Volkspark an.
Quelle:MZ