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Die Bayern und eine Kreisliga-Legende

News Team, 14.12.2020

Die Bayern und eine Kreisliga-Legende

WÖRLITZ/MZ/HÜ Lars Ries, der Moderator des regionalen Fußball-Talks „Donnerstag-Couch“, beschreibt seine nächsten Gäste immer nur geheimnisvoll. Zuletzt kündigt der Wörlitzer eine Kreisliga-Legende an. Dahinter verbirgt sich Daniel Richter. Das ist der Wörlitzer Abteilungsleiter und Torjäger in der Landesklasse. Allerdings hat der Allrounder im Februar im Kasten der Reserve bei der Partie in Mosigkau gestanden. Die Gastgeber bezeichnen Richter zur großen Freude von Ries in einem Post in den sozialen Medien als Kreisliga-Legende. Seitdem betitelt Ries, der in der Parkstadt auch Stadionsprecher ist, beim Verlesen der Aufstellungen Richter stets als Kreisliga-Legende. Während er seinen Chef degradiert, befördert er seinen nächsten Gast.

VfB-Elf will in die Landesliga

Für Ries ist der VfB Gräfenhainichen, Spitzenreiter in der Fußball-Kreisoberliga, in der Region das, was Bayern München in der Bundesliga ist: ein Spitzenteam. Steve Schaller, sportlicher Leiter beim VfB, protestiert nicht. Und der muss sich in Anbetracht acht neuer Spieler, mit neuem Trainer und neuem Präsidenten die Frage nach dem Geld gefallen lassen. „Ja“, sagt Schaller, „wir haben uns neu aufgestellt und befinden uns im Umbruch.“ Der Experte würdigt vor allem das Engagement des Vereinschefs: „Marc Stockmann ist ein Hans Dampf in allen Gassen.“ Aber das Werben um Kicker erfolge nicht mit dem Scheckbuch, sondern „mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen“. Der VfB-Sportdirektor blickt optimistisch in Zukunft. „Wir haben eine langfristige Vision. Wir wollen in der Landesliga spielen“, sagt Schaller, der dieses Ziel in „vier oder fünf Jahren“ erreicht haben will. Aktuell geht es um den Kreis-Titel und den Aufstieg in die Landesklasse. Im Kampf um die Meisterschaft gibt es aber einen ernsthaften Rivalen. „In Pratau“, so Schaller, „wird eine gute Arbeit geleistet. Und sie haben eine eingespielte Truppe.“

Spielkonsolen als Konkurrent

Richter, der auch eine Gräfenhainichener Vergangenheit hat, ist offensichtlich beim Thema Geld etwas zwiegespalten. „Es geht nicht viel ohne Geld“, betont er und erklärt: „Geld ist aber nicht entscheidend.“ Viel mehr gehe es darum, „den Spaß und die Freude am Fußball zu vermitteln“. Er führe viele Gespräche. Die Mittel, die in Wörlitz zur Verfügung stehen, werden vor allem in den Nachwuchs gesteckt. Wichtig sei, dass sich Spieler mit ihrem Verein identifizieren. Und das sei nicht käuflich. Das gehe eben nur über die Nachwuchsabteilung. Richter wünscht sich in diesem Zusammenhang - „Wir erzeugen einen gesellschaftlichen Wert.“ - mehr Anerkennung fürs Ehrenamt. Die Situation sei nicht erst durch Corona schwierig. „Es gibt Spielkonsolen“, macht Richter auf die starke virtuelle Konkurrenz aufmerksam.

Die nächste Talk ist laut Ries ein „Frauen spezial“. Auch da ist der Moderator ein Experte. Er trainiert das Wörlitzer Damen-Team. Die Gespräche starten am 17. Dezember, 20 Uhr, und werden live bei Facebook übertragen.

Steve Schaller

Sportlicher Leiter Gräfenhainichen


Quelle:MZ