Erhält ein Duo die Chance zum Aufstieg? Spitzenreiter dürfen Antrag stellen.
Presse Team, 09.03.2021

Erhält ein Duo die Chance zum Aufstieg?
Spitzenreiter dürfen Antrag stellen.
WITTENBERG/MZ - Damit hat bis zum Samstag niemand wirklich gerechnet. Freiwillige Aufsteiger in die Fußball-Landesklasse werden gesucht! Das überraschende Angebot richtet sich in erster Linie an die Spitzenreiter. Entscheidungsspiel möglich In der Wittenberger Kreisoberliga steht Gräfenhainichen und in Anhalt Coswig vorn. „Es geht um Gerechtigkeit“, erklärt am Montag auf MZ-Anfrage Wittenbergs Spielausschusschef Andre Göricke den Sinneswandel im Landesverband. Die Sache ist allerdings kompliziert und gleicht einem Dominoeffekt. Wenn der Nordostdeutsche Fußballverband Aufsteiger zur Oberliga zulässt, dann folgt auch Sachsen-Anhalt diesem Beispiel. Allerdings gibt es in Wittenberg noch eine weitere Hürde zu meistern. Laut Ausschreibung - das ist eine Art regionales Fußball-Gesetz - soll beim Saisonabbruch die Hinrunde nach Quotientenregelung gewertet werden. Die Chance, die Spiele noch auszutragen, ist nicht sonderlich groß. Und Gräfenhainichen liegt auch nach einer möglichen Quotientenregelung gleichauf mit der SG Pratau/Eutzsch. Spielgemeinschaften - auch das ist ein Gesetz - sind im Land nicht aufstiegsberechtigt. Aber auch da kann sich noch eine Hintertür öffnen. „Die SG kann in der Landesklasse unter den Namen Blau-Rot Pratau antreten“, erklärt Göricke die Rechtslage. Der Experte schließt für den Fall, das beide aufsteigen wollen, ein Entscheidungsspiel nicht aus. Allerdings müssen Vereine, die aufsteigen wollen, einen Antrag stellen. „Das haben wir am Sonntag schon getan“, erklärt auf MZAnfrage Rene Mikolaizek. „Wir wollen in die Landesklasse“, sagt der Cheftrainer vom VfB Gräfenhainichen. Und zwischen den Zeilen lässt der Coach erkennen, dass dies noch nicht die Endstation sein soll. Dürfe die Elf nicht hoch, werde ohne eigene Schuld ein Jahr verschenkt. Aber in nur sechs Partien zum Titel? Mikolaizek will das nicht. „Ich würde gern die Hinrunde zu Ende spielen. Aber eine richtig faire Lösung gibt es in dieser Situation nicht“, so der Experte. Happy-End nach Albtraum? Zumindest kann Coswig einen Albtraum verjagen. Der Verein wäre ohne diese Wendung im zweiten Jahr in Folge nicht an einem sportlichen Rivalen, sondern an Corona gescheitert. Das klingt irgendwie doch nach Gerechtigkeit. „Wir wären nicht abgeneigt“, formuliert Abteilungsleiter Rene Gommert mit aller Vorsicht am Montag. Der Grund für die Zurückhaltung ist simpel. „Wir haben nichts Offizielles“, so der Coswiger. Er kündigt eine gemeinsame Beratung an, sobald es dazu Amtliches gibt. Aufsteigen können auch die beiden Tabellenführer in der Kreisliga. Das ist im Süden Bergwitz und im Norden Lebien. Die Euphorie hält sich aber in Grenzen. „Das wäre ein geschenkter Aufstieg“, sagt der Bergwitzer Trainer Silvio Büttner. Auch sein Präsident jubelt nicht. „Wir werden dazu eine interne Abfrage starten. Viel wichtiger ist für mich, dass wir endlich wieder Fußball spielen dürfen“, so Florian Gaul.
Quelle:MZ