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Die Rückkehr von Kapitän Tim Kruse

News Team, 09.11.2015

Die Rückkehr von Kapitän Tim Kruse

Beim 0:2 in Osnabrück steht Kapitän Tim Kruse erstmals seit Mitte September wieder in der Startelf des Halleschen FC. Der Mittelfeldroutinier überzeugt trotz des Misserfolgs.

OSNABRÜCK. 
Die Ungewissheit blieb bis kurz vor dem Spiel. Im Abschlusstraining am Freitagvormittag hatte sich Tim Kruse zunächst zwar eines der begehrten Leibchen, symbolisch für die Startformation, überstreifen dürfen. Wenig später „musste ich es dann aber wieder abgeben“, erzählt der Kapitän des Halleschen FC. „Hundertprozentig habe ich es erst gewusst, als ich die Aufstellung gesehen habe.“

Die Überraschung: Erstmals seit Mitte September stand Kruse wieder in der Startelf. Beim 0:2 gegen den VfL Osnabrück spielte der Routinier am Freitagabend durch. Die Rückkehr des Kapitäns. „Darüber habe ich mich natürlich unheimlich gefreut, das war sehr schön“, gab der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler nach seinem Comeback gewohnt unaufgeregt, aber lächelnd zu Protokoll.

Pause für Diring und Jansen
Denn auch wenn er es so nie formulieren würde: Die vergangenen Wochen waren hart für ihn. Privat schwebte Kruse nach der Geburt seines zweiten Sohnes Anfang Oktober zwar im Glück, sportlich lief es allerdings so gar nicht rund. Zwischenzeitlich stand der Kapitän nicht einmal mehr im Kader, zählte zu den „Härtefällen“, wie Trainer Stefan Böger nicht nominierte Spieler nennt. Anstelle von Kruse spielte Dorian Diring im zentralen Mittelfeld neben dem erfahrenen Ivica Banovic. Doch beim 1:1 vor einer Woche gegen Köln wurde der Franzose von Böger etwas weiter nach vorne beordert. Er enttäuschte. „Dorian Diring war zuletzt etwas überspielt und brauchte eine Pause“, erklärte Böger nach dem 0:2 beim VfL Osnabrück, „durch sein kleines Tief ist ein Platz frei geworden.“

Den durfte Tim Kruse einnehmen. Auch weil mit Max Jansen ein anderer zentraler Mittelfeldspieler fehlte: Der 22-Jährige plagt sich mit Fußproblemen herum. Mitte September hatte er sich einen knöchernen Bandabriss im Sprunggelenk zugezogen und war eigentlich bereits wieder auf den Platz zurückgekehrt. Doch in der vergangenen Woche konnte er nur unter Schmerzen trainieren.

„Wir haben ihm jetzt eine Pause verordnet, um die Sache in den Griff zu bekommen“, sagte Stefan Böger. Acht bis zehn Tage soll das dauern. „In der Zeit bekommt er eine Sonderbehandlung im Training. Wir hoffen, dass er die Sache dann komplett auskurieren und danach wieder angreifen kann.“

„Das nervt natürlich“
Ähnlich wie es Tim Kruse bereits am Freitagabend konnte. Der defensive Mittelfeldmann spielte weitestgehend unauffällig, aber fehlerfrei. Ein gutes Arbeitszeugnis für einen Spieler auf seiner Position. Gerade in den Anfangsminuten versprühte er in den Zweikämpfe eine gewisse Gier. Wie das nach anderthalb Monaten ohne Startelfeinsatz so sein sollte.

Die fehlende Spielpraxis konnte Kruse hervorragend verbergen. Kein Wunder, meint er: „Wir spielen im Training ja mindestens einmal pro Woche Elf-gegen-Elf, das ist dann immer besonders gut für diejenigen, die in den Punktspielen relativ wenig zum Einsatz gekommen sind.“ Unter Stefan Böger wechselten diese Namen in den vergangenen beiden Partien vergleichsweise oft, vier Änderungen nahm der HFC-Trainer auch gegen Osnabrück wieder vor. Zum Teil, weil er dazu gezwungen war, denn Innenverteidiger Marco Engelhardt fehlte gelbgesperrt.

Aber unabhängig davon: „Der Trainer wechselt gern“, weiß Tim Kruse. Wie ihm das in den vergangenen Wochen gefallen hat? Der Kapitän ist ehrlich. „In meiner Position hat es mich ein bisschen genervt, weil ich nicht reinrotiert bin. Wenn du sechs Wochen auf der Bank oder der Tribüne sitzt, nervt das natürlich. Aber ich bin alt genug, um da nicht nervös zu werden. Ich bin mit einem guten Gefühl in das Spiel gegangen.“

Sein Umgang mit der Situation zahlte sich aus. Der Kapitän durfte zurück auf den Platz - und verdiente sich ein Lob von Trainer Böger: „Er hat das sehr gut gemacht und gemeinsam mit Ivica Banovic für viel Stabilität gesorgt.“ In Zukunft möchte Tim Kruse dafür wieder regelmäßig verantwortlich sein. (mz)



Quelle:MZ