Das Spitzenduo tritt zurück
Presse Team, 29.06.2021

Das Spitzenduo tritt zurück
FUSSBALL Präsident und sein Vize legen bei Eintracht Elster die Ehrenämter nieder. Beide Männer sind wichtige Sponsoren. Talk debattiert über Verbandsliga und Geld.
VON MICHAEL HÜBNER ELSTER/PIESTERITZ/MZ - Präsident Mario Letz und Vize Maik Biedermann sind „aus persönlichen Gründen“ bei Eintracht Elster zurück getreten. Beim Fußball-Verbandsligisten haben jetzt Geschäftsführer Matthias Jänicke, Schatzmeister Christian Aschenberner und Manager Ronald Fleck das Sagen. Das erklärt Fleck am Freitag auf MZ-Anfrage. Problematisch könnte die Situation werden, weil das bisherige Spitzenduo zu den wichtigsten Sponsoren gehört. Den Fakt will Fleck nicht kommentieren. Aber an der finanziellen Unterstützung muss sich nicht zwangsläufig etwas ändern. „Bis jetzt ja“, antwortet Letz am Freitag auf die MZFrage, ob er noch Sponsor sei. Über den Grund seines Rücktritts spricht der Geschäftsführer eines großen Unternehmens nicht mit der Presse. Die MZ bemüht sich am Freitag vergebens, mit Biedermann ins Gespräch zu kommen. Der Firmenchef sorgte zuletzt im April für Aufsehen. Eine Boulevardzeitung wählte ein Zitat des Unternehmers als Schlagzeile: „Ich bin stahlhart, aber Corona macht mich kaputt.“ Wie die Spieler reagieren Die Spieler reagieren offensichtlich bereits auf die neue Situation und haben sich in den vergangenen Tagen nach MZ-Informationen bei anderen Vereinen umgeschaut. Bis Donnerstag sollten sich die Kicker entscheiden, ob sie für weniger Geld oder gar zum Nulltarif der Eintracht - aktuell läuft eine Wechselfrist-treu bleiben. Das allerdings bestätigt Fleck nicht. Es kommt aber auch kein klares Dementi. „Wir werden zeitnah über Zu- und Abgänge informieren“, sagt der Manager, der betont, dass in der neuen Saison selbstverständlich Verbandsliga gespielt wird. „Wir werden eine schlagkräftige Truppe haben“, versichert Fleck. Zum Thema Finanzen wolle er sich nicht äußern. Allerdings hat der Verein - und das ist jetzt durchaus ein Vorteil - keinen Vertragsamateur. Das erklärt am Freitag auf MZ-Anfrage Verbandsliga-Staffelleiter Stephan Gräfe aus Elster. Nach seinen Angaben gibt es in der höchsten Spielklasse des Landes etwa 50 Vertragsspieler. Piesteritz zahlt Siegprämie Das Thema Verbandsliga und Geld ist ein Schwerpunkt-Zufall oder nicht - bei der aktuellen „Donnerstagscouch“. Gast bei der regionalen Talkrunde ist Maik Trollmann vom FC Grün-Weiß Piesteritz, dem Lokalrivalen Elsters. „Seit sechs Jahren haben wir keinen Vertragsamateur mehr“, sagt der sportliche Leiter. Zuvor habe sein Verein 13 Spieler unter Vertrag gehabt. Dafür seien pro Kicker und Monat mindestens 250 Euro fällig. Beim Neuanfang - „Das waren schwierige Zeiten. - haben die Verantwortlichen als Alternative konsequent auf den eigenen Nachwuchs gesetzt. 90 Prozent der Piesteritzer Männer waren schon im Jugendbereich im Volkspark aktiv. „Das ist in der Verbandsliga einzigartig. Und darauf sind wir stolz“, so Trollmann. Der sportliche Leiter nennt mit Kapitän Florian Freihube, der mit vier Jahren das Fußball-Abc bei Grün-Weiß erlernt habe und Michael Müller Beispiele. Diese langjährige Verbundenheit sorge für den so wichtigen „familiären Zusammenhalt.“ Der Wörlitzer Talk-Moderator Lars Ries wollte es genauer wissen und hakte nach. Was zahlt denn nun Piesteritz konkret? „Eine ganz kleine Siegprämie“, antwortet Trollmann, der betont, dass er Summen in der Öffentlichkeit nicht nennen werde. Die Kicker würden aber „ganz, ganz kleine Dinge“ zur Unterstützung erhalten. Gezahlt werde manchmal auch ein Benzinzuschuss.
Quelle:MZ