Eine solide Generalprobe
News Team, 09.11.2015

FUSSBALL-VERBANDSLIGA Piesteritz siegt gegen Schönebeck standesgemäß 4:0.
VON MICHAEL HÜBNER
PIESTERITZ/MZ - Der FC Grün-Weiß Piesteritz hat seine Pflichtaufgabe vor dem Pokalkracher gegen die Profis vom 1. FC Magdeburg (Samstag, 13 Uhr, Volkspark) ordentlich über die Bühne gebracht. Bei der soliden Generalprobe gegen den Tabellenletzten Schönebeck gerät der sichere 4:0-Erfolg vor 112 Zuschauern nie in Gefahr. "Die Tore fielen immer zum richtigen Zeitpunkt, vor allem das erste", sagt FC-Trainer Heiko Wiesegart.
Tatsächlich ist es ein Auftakt nach Maß. Schon der erste Angriff bringt die Führung. Florian Freihube startet einen unwiderstehlichen Sololauf, ist mit dem Ball schneller als seine Gegenspieler und schiebt die Kugel überlegt ins Gehäuse zum 1:0 ein (2. Minute). Der Kapitän gilt als Kopfball- und Elfmeterspezialist und überlistet in jüngster Zeit die Keeper mit seinen Hebern. Doch so einen Treffer wie am Samstag hat der 25-Jährige in seiner Karriere noch nie erzielt. "Ich komme nicht so oft in eine solche Spielsituation", sagt der Mittelfeldmann dazu.
Die Gastgeber haben von Anbeginn alles im Griff, sündigen aber in der Chancenverwertung. Torwart Christoph Breitmeier rückt in den Blickpunkt des Geschehens. Der Schlussmann pariert einen Schuss von Jörg Steiner sicher (24.). Ein Freihube-Kopfball nach einer Ecke geht knapp über das Gehäuse (27.). Brian-Lucas Körnicke verwandelt schließlich einen Freistoß nach einem unnötigen Handspiel zum 2:0. Das Leder wird noch unhaltbar abgefälscht (31.). Es ist zwar sein erstes Freistoßtor im Männerbereich, doch der 17-Jährige entwickelt sich immer mehr zum Standardexperten. In Arnstedt - beim 4:3-Sieg - zeigt er schon Kostproben seines Könnens, ist aber noch glücklos.
So ergeht es aber auch den Schönebeckern bei ihrem abgefälschten Freistoß von Christian Baartz. Keeper Marvin Kleinschmidt ist bei dem Abpraller schneller am Ball als die gegnerischen Stürmer (40.). Zuvor muss der Keeper nur beim einem Distanzschuss auf der Hut sein (13.)
Nach der Pause beweist Jonny Karaschewski, dass aller guten Dinge doch drei sind. Scheitert der Stürmer kurz vor dem Wechsel gleich zweimal an Breitmeier, spielt er dieses Mal den Keeper gekonnt aus und schiebt das Leder seelenruhig zum 3:0 ins leere Tor (56.). Den Schlusspunkt setzt schließlich der eingewechselte Christoph Düsedau. Sein Volleyschuss bedeutet das 4:0 (84.). Und auch das ist eine Premiere: Der 17-jährige trifft das erste Mal im Männerbereich. Die Piesteritzer haben so eine Begegnung mit Blamage-Potential gemeistert. Schönebeck - in der Vorwoche 3:0-Sieger über Amsdorf - hat auswärts seit mehr als einem Jahr alles verloren. Wiesegart kennt eine solche Situation noch als Spieler. "Es ist etwa zehn Jahre her. Calbe ist ein Jahr sieglos, kommt in den Volkspark und gewinnt 1:0", hat der Übungsleiter ungute Erinnerungen an eine solche Konstellation. Es gibt aber trotzdem beim Sieger nicht nur zufriedene Gesichter. "Ein gutes und tolles Spiel sieht anders aus", kommentiert FC-Pressesprecher Philipp Scopp in seinem Live-Ticker. "Es gab zwei, drei haarsträubende Szenen, die ein cleverer Gegner ausgenutzt hätte", sagt auch Wiesegart. Allerdings, so der Trainer weiter, habe er schon gesehen, dass sich einige Kicker mit ihren Leistungen für einen Einsatz in der Start-Elf fürs Pokalspiel unbedingt anbieten wollten. Wichtigstes Kriterium für die Aufstellung sind aber auch die Trainingsleistungen in der Woche. Der FC Grün-Weiß Piesteritz ist jetzt seit sechs Pflichtspielen unbezwungen und auf Platz acht der Tabelle vorgerückt.
FC Grün-Weiß Piesteritz: Marvin Kleinschmidt, Patrick Pfeifer, Tom Polaszek, Florian Freihube, Daniel Gallin, Brian-Lucas Körnicke, David Möbius, Sebastian Töpfer (77. Kevin Redlich), Jörg Steiner 77. Maximilian Arlt), Jonny Karaschweski, Michael Müller (64. Christoph Düsedau)
GEDENKMINUTE
Erinnerungen an Trainerlegende
Mit einer Gedenkminute erinnerten die Kicker beim Fußball-Verbandsligaspiel zwischen dem FC Grün-Weiß Piesteritz und dem Schönebecker SC an Erich Köhler. Die Piesteritzer Trainerlegende ist im Alter von 75 Jahren gestorben.
Köhler übernahm 1995 die erste Männermannschaft und führte die Elf zwei Jahre später von der Landes- in die Verbandsliga. Nach dem Sprung ins Oberhaus von Sachsen-Anhalt bekam der Trainer für seine Leistung von seinen Jungs eine "modische Kurzhaarfrisur" verpasst. Der Aufstiegstrainer wurde 1999 von Juri Schoumlin abgelöst. Danach engagierte er sich in der Fußballschule Felix Magath. Schon vor seinem Engagement bei den Männern trainierte er jahrzehntelang den Nachwuchs im Volkspark und brachte Generationen von Kickern das Fußball-Abc bei.
Quelle:MZ