Fußball-Kreisoberliga/Kreisliga „Der ist aus dem Ballett“
Presse Team, 11.11.2015

Fußball-Kreisoberliga „Der ist aus dem Ballett“
09.11.2015 21:04 Uhr
Von Felix Zilke
Eine unkonventionelle, aber erfolgreiche Rotation, ein Freudentänzchen und viele enge Spiele prägen die Liga am Wochenende.
Insgesamt 27 gelbe Karten, aber keine Platzverweise, verteilten die Schiedsrichter am neunten Spieltag der Kreisoberliga Anhalt. Das zeigt, dass die Begegnungen hart umkämpft waren. Was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelt. Viele Partien befanden sich auf Augenhöhe und verliefen knapp.
Die Überraschung
Eine unvorhersehbare Geschichte spielte sich am Sonnabend bei der Reserve des SV Dessau 05 ab. Dabei stand aber nicht das Endresultat im Fokus. Die 05er wurden nämlich ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten gegen eine gute Mannschaft des SV Mildensee nach ausgeglichenen ersten 60 Minuten noch 4:0.
Kreisliga
Kreisliga:
Eine aufregende Partie sahen die Zuschauer beim Kreisliga-Top-Spiel am neunten Spieltag. Grün-Weiß Wörlitz untermauerte die Tabellenführung mit einem 7:3-Sieg gegen die Reserve des SV Chemie Rodleben. Zwischen der 40. und 63. Minute schraubte Wörlitz das zwischenzeitliche 2:2 auf ein 7:2 hoch. Diesmal war nicht Daniel Richter, der „nur“ drei Treffer erzielte, sondern Markus Graul mit vier Toren der erfolgreichste Schütze bei den Wörlitzern.
Insgesamt fielen in den acht Partien 47 Tore. Die torärmste Partie entschied derweil Lok Dessau II gegen den SV Mildensee II mit 2:1 für sich.
Die Reserve des Dessauer SV 97 bleibt durch den 4:1-Erfolg über Empor Waldersee II punktgleich mit Wörlitz (22 Punkte) auf Rang zwei. Gefolgt von Germania Roßlau II - ebenfalls mit 22 Zählern -, das seine Pflichtaufgabe gegen den TSV Einheit mit 7:1 erfüllte.
Zuvor bereiteten die Gäste den Schillerpark-Kickern aber einige Probleme und kamen zu vielen Chancen. Das lag wohl auch daran, dass 05-Trainer Thomas Schmidt seine Viererkette hinten rechts verändert hatte. Mit Robert Döring fand sich dort ein Spieler wieder, der eigentlich eher fürs Toreschießen zuständig ist, als sie zu verhindern. „Das war natürlich ungewohnt“, sagte Döring, „und hat auch nicht so viel Spaß gemacht.“ Da bereitet ihm das Treffen des Tores deutlich mehr Freude, ist er mit sechs Treffern aus sechs Spielen doch sehr erfolgreich vor dem Kasten.
Sein Trainer aber konnte die Entscheidung begründen. „Aufgrund seiner miserablen körperlichen Verfassung mussten wir ihn am Anfang der Saison weit weg vom eigenen Kasten halten“, erklärte Thomas Schmidt mit einem Schmunzeln und war nach dem Sieg zum Scherzen aufgelegt, „da er so langsam fit wird, können wir inzwischen mal was riskieren.“ Im weiteren Spielverlauf durfte Döring dann aber wieder vorrücken.
Die großen Jubler
Riesengroß war die Freude beim Dessauer SV 97 nach dem siebten Sieg und der Maximalausbeute von 21 Punkten nach sieben absolvierten Partien. Dabei mussten die Gastgeber auf den Kienfichten lange um die drei Punkte bangen. Waldersee verteidigte gut und hielt das 1:1. In der 71. Minute erlöste DSV-Kapitän Sebastian von Klöden aber seine Kameraden. Nachdem der Ball die Linie überschritten hatte, lief der Kapitän zu den Fans und zeigte einen einstudierten Tanzschritt. „Der ist aus dem Männerballett von der Weihnachtsfeier“, sagte 97er Tim Fiedler. Das sorgte auf Seiten des Tabellenführers - auch mit dem Sieg - für Erheiterung und einen gelungenen Tag.
Der Spieler des Tages
Zum dritten Mal in Folge einen Dreier - es läuft derzeit für die ASG Vorwärts Dessau und ihren Keeper Torsten Romanowski. Der 44-jährige Keeper der ASG hatte vor der Saison noch die Position des Torwart-Trainers inne, musste aber nach diversen Verletzungen und Sperren im Tor aushelfen. Beim 3:0-Sieg gegen starke Walternienburger behielt er zum zweiten Mal in Folge eine weiße Weste und blieb ohne Gegentor. „Das macht mich schon stolz, die Null zu halten“, erklärte Romanowski seine Erfolge im „Spätherbst“ seiner sportlichen Karriere. „Das habe ich aber auch meinen Vorderleuten zu verdanken, die einen riesen Job machen.“
Das Kampfspiel
Hitzig ging es zwischen Blau-Rot Coswig und der SG Abus zur Sache. Bei sieben gelben Karten behielt Abus die Oberhand und siegte mit 3:2. „Spielerisch war es nicht das beste Spiel von uns“, sah SG-Akteur Tim Masser ein, „das lag aber auch an der ruppigen Spielweise der Coswiger. Am Ende zählen nur die drei wichtigen Punkte.“ (mz)
Quelle:MZ