Trainer verrät sein Wunschergebnis
News Team, 13.11.2015

Selbstbewusste Volkspark-Kicker wollen dem großen Favoriten die Stirn bieten.
VON THOMAS TOMINSKI
WITTENBERG/MZ - "Für uns als Trainer ist es das leichteste Spiel des Jahres, für die Mannschaft das schwerste", sagt der Chefcoach des FC Grün-Weiß Piesteritz, Heiko Wiesegart, vor dem Landespokal-Achtelfinalkracher gegen den Favoriten 1. FC Magdeburg (3. Liga). Der 37-Jährige, der den Verbandsligisten zusammen mit Co. Jan Lindemann betreut, ist überzeugt, dass der 1. FCM mehr als 70 Prozent in Ballbesitz ist und seine Fußballer deshalb "wie die Hasen laufen" müssen. Trotz der klaren Außenseiterrolle setzt er am Samstag ab 13 Uhr nicht auf Zehner-Verteidigung oder Doppelriegel. "Wir werden unsere Chance suchen", meint er kämpferisch, kündigt aber im gleichen Atemzug an, dass der Schwerpunkt Defensivarbeit heißen wird.
Wiesegart kann sich an seinen Auftritt gegen den 1. FC Magdeburg noch erinnern. In der Pokalsaison 2005/06 kämpften sich die Piesteritzer bis in das Halbfinale vor, zogen zu Hause gegen den 1. FCM jedoch 0:5 den Kürzeren. "Der Platz musste im Dezember 2005 erst vom Schnee befreit werden", so der Trainer, der diese Schlitterpartie mit seiner Elf lange offen gehalten hat. Dies wünscht er sich auch für das zweite Kräftemessen unter Elbestädtern. Wichtig ist, dass Piesteritz die Null so lange wie möglich hält und nicht frühzeitig in die Bredouille kommt. "Torgefährlichkeit werden wir wahrscheinlich nur nach einem Magdeburger Abwehrfehler oder nach einem Standard ausstrahlen", so der 37-Jährige, der sich eine schöne Kulisse mit mindestens 1 000 Zuschauern wünscht.
Der Coach kann personell aus dem Vollen schöpfen. Bis "auf ein paar Wehwehchen" sei alles im grünen Bereich. "Ich muss die Mannschaft nicht motivieren. Sie weiß, worum es geht. Lediglich bei der Kabinenansprache greife ich in die psychologische Trickkiste", verrät er und liefert gleich sein Wunschresultat mit. "1:0 für Piesteritz. Hört sich doch toll an."
FCM-Pressesprecher Norman Seidler wünscht sich neben dem Einzug in das Viertelfinale ein tolles Fußballfest und freut sich, dass der Drittligist die Möglichkeit erhält, sich in der Region Wittenberg zu präsentieren. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Klassenerhalt", schiebt er nach und erzählt, dass der Anspruch des Clubs Einzug in das Pokalfinale heißt. Der Pressesprecher geht davon aus, dass Trainer Jens Härtel nichts dem Zufall überlasst und gegen Piesteritz die stärkste Mannschaft auf den Platz schickt. "Eine konkrete Ergebnisvorgabe gibt es nicht. Am Ende des Spiels zählt nur das Weiterkommen."
"Vielleicht", meint Wiesegart scherzhaft, "tut mir Trainerkollege Härtel den Gefallen und schickt den Anschlusskader ins Rennen. RB Leipzig hat Unterhaching im DFB-Pokal auch unterschätzt und dann klar 0:3 verloren."
Quelle:MZ