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Ein Verein sagt laut Tschüss

Presse Team, 01.07.2022

Ein Verein sagt laut Tschüss

Ein Verein sagt laut Tschüss FUSSBALL Der SV 52 Gohrau feiert am Samstag den 70. Geburtstag mit einer zünftigen Party. Es ist der allerletzte Höhepunkt in der Geschichte eines Sportvereins.

VON MICHAEL HÜBNER GOHRAU/MZ - Der Fußball rollt am Samstag noch einmal in Gohrau. In einen vereinsinternen Duell kicken ab 14 Uhr das Team jung gegen das Team alt. Das Match ist der Auftakt zur großen Party. Zünftig gefeiert wird der 70. Geburtstag vom SV 52 Gohrau. „Das passiert mit einem lachenden und weinenden Auge“, sagt der Sportliche Leiter Jörg Marx. Nach sieben Jahrzehnten Fußball ist endgültig Schluss. Der SV 52 verabschiedet sich von der regionalen Sportbühne. Aus und vorbei! Die Entscheidung wird seit mehr als einem Jahr diskutiert. „Wir wollten aber unbedingt noch das Jubiläum erreichen“, sagt Marx. Zur Winterpause wird aber schon die berühmte Reißleine gezogen und die Mannschaft aus dem Spielbetrieb abgemeldet. „Uns fehlen die Spieler und der Nachwuchs“, sagt Marx zu den Gründen. „Es macht keinen Spaß, mit acht oder neun Kickern nach Lebien zu fahren“, sagt der Sportliche Leiter, der selbst viel erlebt hat und seit der Wende dabei ist. Er kennt den Spielbetrieb noch in Gräfenhainichen, wo die Elf quasi Kreisoberliga gespielt hat, und in Anhalt. Danke in der Abschiedsstunde Die letzten beiden Jahren haben die Gohrauer in der Wittenberger Kreisliga gespielt. Für Marx ist es in der Stunde des Abschieds auch wichtig, noch einmal jenen Danke zu sagen, die den Club durch ihr Engagement so lange am Leben gehalten haben. Da sei die gute Seele des Vereins Armin Dahlke zu nennen. Er habe sich als Spieler, Trainer, Platzwart und als Fotograf bei Heimspielen eingebracht. Gelobt werden auch Mario Wachsmann als Spieler und Präsident oder Frank Wildgrube als Kicker, Kapitän und Platzwart. Auch Finanzwart Steffen Seifert gebührt laut Marx Anerkennung. Und auch die Gohrauer Schiedsrichter-Legende Wilfried Fischer hat einen gebührenden Platz in der Vereinshistorie. „Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit bei den Kreisfachverbänden Anhalt mit Mario Pinkert und Wittenberg mit Andre Göricke und Philipp Scopp bedanken“, so Marx. „Und ein Dankeschön geht an die Mannschaftfür all die schönen Jahre“, so der Sportliche Leiter, der einen besonderen Gruß in Richtung Bergwitz sendet. Früher haben beide Vereine eine Spielgemeinschaft gebildet. Und die Kontakte sind offensichtlich nie abgebrochen. Denn die Gohrauer Kicker werden auch künftig auf den Sportplätzen anzutreffen sein. Sie kämpfen dann aber eben nicht mehr für Gohrau, sondern für andere Vereine. Gleich sechs Kicker haben sich so dem KreisoberligaAbsteiger Bergwitz angeschlossen. Ein Trio läuft künftig für den Landesklassen-Absteiger Wörlitz auf. Und einer hat sich dem sehr ambitionierten Kreisoberligateam Oranienbaum angeschlossen. Letzter Erfolg im März Als letzter Erfolg in die Geschichtsbücher geht im Übrigen der 6:3-Sieg gegen die Reinsdorfer Reserve am 5. März ein. Mit Sebastian Brand, Toralf Kristen und Benjamin Richter gibt es gleich drei Doppel-Torschützen. Wobei den Gohrauern sogar eine gewisse Heimstärke nicht abzusprechen ist. Im letzten Jahr des Bestehens werden die Punkte vor allem vor den eigenen Fans - zu den Spielen kommen 20 Zuschauer - geholt. Am 11. September wird Pretzsch II 2:0 bezwungen durch die Treffer von Maik Bahr und Christian Kißling. Am 25. September kann Nudersdorf II kurz vor Schluss noch zum 1:1 ausgleichen. Zur Halbserie, dem Zeitpunkt des Rückzugs, liegt Gohrau mit sieben Punkten auf den vorletzten Platz in der Kreisliga. Am Samstag wird aber sicher auch viel über die guten alten Zeiten geredet. „Zur großen Party“, sagt Marx, „sind alle eingeladen.“


Quelle:MZ