Finanzskandal schlägt neue Wellen
Presse Team, 29.11.2023

Finanzskandal schlägt neue Wellen
FSA will auf einem Verbandstag klären, ob das alte Präsidium belangt wird.
VON FABIAN WÖLFLING MAGDEBURG/MZ. Inzwischen ist es fast drei Jahre her, dass ein Finanzskandal den Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) erschüttert hat. Im Dezember 2020 war bekanntgeworden, dass die damalige Buchhalterin des FSA, Cornelia S., von 2015 bis 2020 400.000 Euro Verbandsgelder veruntreut hat. Sie wurde daraufhin sofort entlassen. Der Untreue-Prozess gegen Cornelia S. läuft noch. Pikant: Die Frau hatte zuvor in ihrem früheren Job bei der Getec zwischen 2010 und 2015 bereits Gelder in siebenstelliger Höhe unterschlagen. Beim FSA hatte bei der Einstellung von Cornelia S. aber niemand ein Arbeitszeugnis verlangt und sich auch niemand bei der Getec nach ihr erkundigt. Der Fall schlägt nun neue Wellen: Wie der FSA, seit Mitte 2021 mit dem ehemaligen Landesinnenminister Holger Stahlknecht als Präsidenten unter neuer Führung, bekanntgegeben hat, wird der Finanzskandal Thema eines Außerordentlichen Verbandstages am 18. Dezember in Schönebeck. Das hat der Verbandsvorstand am Freitag entschieden. Auslöser ist ein juristisches Gutachten, das sich mit der Frage möglicher Pflichtverletzung ehemaliger FSA-Funktionäre im Zuge des Finanzskandals beschäftigt. Wie der Verband mitteilt, ist der Rechtsexperte zu dem Urteil gelangt, dass „Teile des damals amtierenden Präsidiums der ihm obliegenden Organisations- und Kontrollpflicht nicht nachgekommen sind“. Der Finanzsektor des FSA sei, so der Gutachter, unprofessionell geführt worden. Am 18. Dezember soll nun auf dem Außerordentlichen Verbandstag entschieden werden, ob Regressansprüche an Teile des alten Präsidiums geltend gemacht werden. Klaristjetzt schon: Gegen den damaligen Verbandsboss Erwin Bugár können keine Forderungen mehr erhoben werden. Er ist im Dezember 2020, unmittelbar vor Öffentlichwerden des Skandals, verstorben.
Quelle:MZ