Die Trebitzer sorgen noch für das Wunder

Wittenberg/MZ. Der Trebitzer Sportdirektor Matthias Kleffe gibt sich vor dem Anpfiff am Sonntag realistisch. „Wir haben nur noch eine minimale Chance“, meint er. „Unverhofft, kommt oft“, sagt er 90 Minuten später. Seine Elf verbringt das große Wunder, zieht in der Fußball-Kreisoberliga am letzten Spieltag noch an Spitzenreiter Oranienbaum vorbei. Trebitz sichert sich so den Kreismeistertitel und steigt in die Landesklasse auf. Grundlage dafür ist der 3:1-Sieg beim späteren Absteiger in Zahna. Vor 109 Zuschauern ist Max Oberländer mit seinem Doppelpack (58., 88.) der Mann des Tages. Hinzu kommt ein Eigentor von Jens Giese (33.). Das Ehrentor für Zahna und das vorläufig letzte in der Kreisoberliga erzielt Erik Lühnsdorf (63.). „Ich stand mit dem Nudersdorfer Präsidenten im Kontakt. Aber die Mannschaft hat die Zwischenstände nicht erfahren. Erst in der letzten Trinkpause wird die Elf informiert“, so Kleffe und betont: „Wir sind sehr erfreut über die sportliche Fairness von Nudersdorf.“ Nach dem Abpfiff ist der Jubel grenzenlos, und der neue Champion erlebt die nächste Überraschung. Der Meisterpokal und die Medaillen liegen zur Übergabe schon bereit. „Wir haben bis zur 70. Minute abgewartet. Zu diesem Zeitpunkt haben Trebitz und Nudersdorf geführt, und wir haben uns für die Fahrt nach Zahna entschieden“, so Spielausschusschef Andre Göricke. Weiter gefeiert wird auf dem Trebitzer Sportplatz. „Bis um 1 Uhr“, so Kleffe.

In Oranienbaum war dagegen alles für die Meisterschaft vorbereitet. Doch vor 232 Zuschauern wird Nudersdorf zum Spielverderber und gewinnt sensationell 2:1. Für die Gäste treffen Constantin Rudolph (67.) und Michael Hartling (78.). Das Anschlusstor von Philipp Brede (87.) kommt zu spät. „Deshalb darf auf Fußballspiele gewettet werden, weil man die Ergebnisse nicht vorher sagen kann“, so der Oranienbaumer Abteilungsleiter Udo Pfeifer. „Wir haben es aber angekündigt, dass wir gewinnen wollen“, sagt der neue Cheftrainer in Nudersdorf, Fabian Hoese. Aber am Ende sei es am Waldhaus ganz still geworden. Die Nudersdorfer aber feiern den sechsten Sieg in Folge. „Es ist schade, dass jetzt Sommerpause ist. Aber danach wollen wir diese Erfolgsserie fortsetzen“, so der Coach.