Budenzauber mit Pfeffer
News Team, 25.12.2015

HALLENFUSSBALL Klieken räumt Nedlitz, Abtsdorf und Victoria Cup-Chancen ein.
VON MICHAEL HÜBNER
KLIEKEN/MZ - Uwe Mahlo ist sich sicher: "Das wird ein Budenzauber mit Pfeffer." Ein "illusteres Feld" werde sich "heiße Duelle" liefern. Die Rede ist von der 9. Auflage des Weihnachtsturniers von Blau-Weiß Klieken. Erstmals nehmen neun Teams - so viel wie noch nie - an dem Spektakel teil. Los geht es am Sonntag um 15 Uhr in der Sporthalle Coswig fast mit einem Ortsderby. Schließlich trennt Wörlitz, die beim eigenen Cup auf Rang zwei einkamen, und Coswig nur die Elbe. Und fußballerisch? Das werden die Zuschauer - der Veranstalter rechnet mit einem vollem Haus - erleben. Mahlo zumindest zählt beide Teams, die den Auftakt bestreiten, nicht unbedingt zu den Topfavoriten. Nedlitz, Abtsdorf und Victoria Wittenberg sind für den ausgewiesenen Fußballexperten die Anwärter auf den Siegerpokal. "Wir wollen als Titelverteidiger ins Halbfinale", sagt Mahlo, der im Trainerstab von Blau-Weiß arbeitet und für das Turnier die Fäden in der Hand hält.
Es ist tatsächlich möglich, dass diese vier Teams im Halbfinale aufeinandertreffen. Das zumindest hat die Gruppenauslosung ergeben. Demnach stehen sich in der Staffel A Coswig, Nedlitz, Vorwärts Dessau, Wörlitz und Klieken gegenüber. In der anderen Gruppe wird quasi so nebenbei der Wittenberger Stadtmeister ermittelt. Hier kämpfen Piesteritz II, Abtsdorf, Einheit und Victoria Wittenberg um den Einzug ins Halbfinale. Dafür qualifizieren sich bei einer Spielzeit von einmal zehn Minuten die Gruppensieger und die zweiten, die dann über Kreuz die Endspielteilnehmer ermitteln. Die Plätze fünf bis acht werden im Neunmeterschießen vergeben.
Damit will Nedlitz wirklich nichts zu tun haben. "Das Kliekener Turnier steht seit Jahren auf sehr hohem Niveau. Wir konnten schon zweite und dritte Plätze erkämpfen, zuletzt kamen wir auf Rang vier ein", so Eduard Hahn. Dass jetzt endlich der große Wurf fällig wird, sagt der Kicker und Schatzmeister des Vereins nicht. Der Angreifer setzt verbal eher auf die Defensive. "Es geht vor allem um den Spaß für die Mannschaft. Wichtig ist, dass sich niemand verletzt", hält das Team aus der Landesklasse den Ball flach.
Das freilich ist in Abtsdorf ganz anders. "Wenn ich selbst mitspiele, gewinnen wir", erklärt scherzhaft Olaf Aßmann. Der Trainer ist für seine Sprüche - genau wie der Coswiger René Gommert - bestens bekannt. Das kann durchaus ein motivierender Faktor sein, meint Mahlo. Bei Aßmann kommt hinzu, dass er sogar über internationale Erfahrungen in Sachen Budenzauber verfügt. Aßmann darf als Co in Piesteritz den einstigen Cheftrainer Uwe Ferl bei Turnieren vertreten und schafft e dabei 2010 beim Fordcup in Dessau die Sensation. In einem denkwürdigen Halbfinale liegen die Volksparkkicker gegen das hoch favorisierte Profi-Team aus Kopenhagen aussichtslos 0:3 hinten und gewinnen dennoch 4:3. Es folgt ein souveräner 3:0-Finalerfolg gegen Usti nad Laben. Dieser Piesteritzer Auftritt ist bei Spielern, Übungsleitern und Fans unvergessen. "Es war einfach nur geil", kommentiert Aßmann.
Die Piesteritzer Arbeitsteilung hat offensichtlich in Klieken Schule gemacht. Peter Fischer - sonst der Boss an der Seitenlinie - überlässt die Halle anderen. Der ambitionierte Coach Mirko Wernecke übernimmt am Sonntag das Zepter.
"Für mich ist Klieken Favorit, aber wir wollen ins Finale", erklärt Aßmann, "bei uns wollen alle in der Halle spielen".
Auch im Lager von Victoria Wittenberg steigt langsam die Spannung auf das Event. "Es ist erstaunlich, dass wir zu den Favoriten gezählt werden. Aber so eine Einschätzung freut mich natürlich", sagt Victoria-Macher Thomas Pielorz.
Der noch sehr junge Verein hat in seiner Geschichte erst ein Hallenfußballturnier bestritten. "Das war in Gräfenhainichen. Da konnten wir uns gegen Vertretungen aus der Landesliga und der Landesklasse behaupten und einen dritten Platz belegen", so Pielorz. Zwei seiner Spieler erhielten dabei Einzelauszeichnungen.
"Wenn ich selbst mitspiele, gewinnen wir!"
Olaf Aßmann
Trainer
RÜCKBLICK
Entscheidung fällt vom Neunmeterpunkt
Die Landesklassenfußballer der SG Blau-Weiß Klieken haben im Vorjahr eine Pokalentführung verhindert. Das Team von Trainer Stojan Duh, der Chefcoach Peter Fischer vertrat, gewann in der Coswiger Stadtsporthalle sein eigenes Weihnachtsturnier vor 200 Zuschauern. Im Finale schlug der damalige Spitzenreiter der Staffel fünf Liga-Rivalen FC Grün-Weiß Piesteritz II vom Punkt 2:1. Held des Abends war Torwart Thomas Linke, der das Duell gegen Oliver Hinkelmann (jetzt Elster) und Jonny Karaschewski gewann. Den entscheidenden Strafstoß für die Blau-Weißen versenkte der Ex-Piesteritzer Mathias Niesar. Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand es 1:1. Michael Müller (Piesteritz) war mit sechs Treffern bester Torschütze des Turniers. Als bester Torwart wurde Stephan Wanzek aus Coswig ausgezeichnet.
Quelle:MZ