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Sportveranstaltungen in Dessau Neustart mit großen Zielen

Presse Team, 20.01.2016

Sportveranstaltungen in Dessau Neustart mit großen Zielen

Sportveranstaltungen in Dessau Neustart mit großen Zielen

Ralph Hirsch (rechts) und Tobias Schneider beim Leichtathletik-Meeting im vergangenen Jahr.

Von Thomas Schaarschmidt
Der langjährige Dessauer Sportdirektor Ralph Hirsch verlässt das Rathaus, nicht aber seine Events. Die bekommen eine neue Heimat.

dessau.

Wie es ist, nach all den Jahren jeden Morgen nicht mehr ins Rathaus zu gehen? Ralph Hirsch schmunzelt. „Es hat sich ja nur der Ort der Arbeit verändert, nicht aber die Menschen, mit denen ich sie gemeinsame tue.“ Und doch bemerkt, wer ihn besser kennt, eine Veränderung: Hirsch ist im Reinen mit sich. Mit dem, was hinter ihm liegt. Und mit dem, was nun kommen wird. Denn beides hängt eng miteinander zusammen.

Fünfundzwanzig Jahre lang war Ralph Hirsch Abteilungsleiter Sport der Stadt Dessau-Roßlau. Die Öffentlichkeit kürte ihn erst zum „Sportminister“, später dann kam das „Sportdirektor“ offiziell auf die Visitenkarte. Die insgesamt bis heute 281 nationalen und internationalen Events, die 66 Länderspiele, über zwei Millionen Besucher und eine Stadt, die über ihre Sportveranstaltungen deutschlandweit und darüber hinaus bekannt wurde, sind sein Verdienst. Hirsch, in dessen Arbeitsvertrag eigentlich kommunale Sportförderung und Sportverwaltung stand, erweiterte sein Aufgabenfeld. Weil er es wollte. Weil er es für notwendig hielt. „Wir haben Marketing für Dessau-Roßlau betrieben, gleichzeitig aber auch den inneren Stolz der Menschen auf diese Stadt gefördert“, beschreibt Hirsch seinen Antrieb für den großen Aufwand.
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Seit dem 1. Januar 2016 aber hat Hirsch sein Büro im dritten Stock des Dessauer Rathauses verlassen. Eine Altersteilzeitregelung macht das möglich, Hirsch geht freiwillig etwas früher, als er das müsste. Und Dessaus Großsportveranstaltungen? Die gehen mit ihm und haben im Verein „Anhalt Sport“ eine neue organisatorische Heimat gefunden. Die Idee dazu entstand schon vor einiger Zeit. „Wir haben das in aller Ruhe vorbereitet, um einen geräuschlosen Übergang zu ermöglichen.“ Der Verein wurde bereits Ende 2014 gegründet, eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Dessau-Roßlau ist geschlossen, alle großen Veranstaltungen werden in einer Zusammenarbeit von „Anhalt Sport“, dem Sportamt und den Vereinen der Stadt organisiert. „Wir tragen damit auch den veränderten Anforderungen an ein professionelles Sporteventmanagement Rechnung“, begründet Hirsch den Schritt, der mit „Anhalt Sport“ jedoch auch neue Ziele erreichen will: Neben Aushängeschildern wie dem Leichtathletikmeeting, Allianz- oder Peugeot-Cup möchte der Verein auch im Kinder- und Nachwuchssport der Region aktiv sein. Stadtmeisterschaften in verschiedenen Sportarten, Projekttage und die Förderung bestehender Nachwuchsstrukturen sind Pläne, an denen bereits gearbeitet wird.

Hirsch bleibt der Kopf von allem und hat mit Tobias Schneider einen neuen Mitstreiter. Der frühere Leichtathlet kehrte vor einiger Zeit nach seinem Studium aus Berlin in seine Heimat nach Dessau zurück. Schneider arbeitet seit dem 1. Januar sowohl in der neuen Geschäftsstelle in der Zerbster Straße von „German Meetings“, dem Zusammenschluss deutscher Leichtathletik-Veranstalter, wo Hirsch Vizepräsident ist, als auch für „Anhalt Sport“. Aber natürlich sei der Verein auch offen für weitere Mitstreiter. „Wir wollen die Netzwerke, die über Jahre entstanden sind, pflegen und ausbauen.“ Immerhin ist „Anhalt Sport“ nicht Hirschs einzige zukünftige Baustelle. Seit Dezember ist er Präsident des Dessau-Roßlauer Handballvereins und will ihn in die zweite Liga führen.

Für beide Aufgaben gilt für ihn der gleiche Grundsatz. „Wir müssen die Region größer betrachten, unser Umland mit in unsere Strategien einbeziehen.“ Nur dann könne man den demografischen Problemen der Zukunft entgegen treten. Hirsch arbeitet ehrenamtlich für „Anhalt Sport“. Und eigentlich ist es ihm auch gar nicht so recht, den Verein und die neue Organisationsstruktur der Events in der Öffentlichkeit groß darzustellen. „Was wir erreichen, soll zuerst der Stadt dienen, soll sie vorwärts bringen, soll ein positives Image produzieren.“ Und er selbst? Ist nun „Sportdirektor“ von „Anhalt Sport“. So jedenfalls steht es auf seiner neuen Visitenkarte. Weiter geht’s. (mz)


Quelle:MZ