Bizarrer Streit in Dessau Fußballverein
Presse Team, 21.01.2016

Bizarrer Streit in Dessau Fußballverein drohen 250.000 Euro Strafe, wenn Bälle auf Privatgrund landen
Das Ballfangnetz stoppt einen Ball. Es ist aber nur vier Meter hoch.
Was zunächst bizarr klingt, ist bitterer Ernst: In Dessau muss ein Fußballverein aufpassen, dass die Fußbälle nicht auf ein angrenzendes Grundstück fallen. Dem Verein droht sonst eine Strafe von 250.000 Euro.
Dessau/Halle (saale).
Das Oberlandesgericht Naumburg hat Dessauer Fußballer angewiesen, sicherzustellen, dass Fußbälle nicht auf ein benachbartes Privatgrundstück fliegen. Passiert das doch, drohen den Vereinsverantwortlichen 250.000 Euro Strafe oder eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten. Konkret muss der Verein laut Urteil sicherstellen, dass nicht mehr als ein Ball pro Woche in dem Privatgarten landet.
Der bizarre Streit um die Kicker des Kreisoberligisten TuS Kochstedt schwelt schon seit Jahren, unter anderem hat das Landgericht Dessau die Klage des Grundstücksbesitzers verhandelt. Der Verein hatte bereits seinen Platz um einige Meter verlegt, um mehr Abstand zu dem Privatgrundstück zu schaffen. Auch ein fast 300 Meter langer und vier Meter hoher Ballzaun wurde errichtet. Das hatte nicht genügt. Der Grundstücksbesitzer protokollierte penibel, dass dennoch 2013 insgesamt 111 Bälle auf seinem Gelände landeten und 2014 dann 135. Um einer Ordnungsstrafe zu entgehen, wollen die Vereinsverantwortlichen den Ballzaun jetzt auf sechs Meter erhöhen und haben einen Teil des Spielanlange zunächst gesperrt. (mz
Quelle:MZ