Geldsegen Noch geheim: Millionen für Vockerode!

Presse Team, 03.03.2016

Geldsegen Noch geheim: Millionen für Vockerode!

Die Sache ist bis gestern Abend noch topsecret. „Ich werde das Projekt zuerst exklusiv im Ortschaftsrat vorstellen“, wehrt Oranienbaums Bürgermeister Uwe Zimmermann (Linke) neugierige Fragen der MZ ab. Auch Vockerodes Gemeindeoberhaupt Renate Luckmann (SPD) glaubt erst dran, wenn alles „in Sack und Tüten“ ist.

Doch auch gute Nachrichten verbreiten sich - besonders in Wahlkampfzeiten - wie ein Lauffeuer. Die Sporthalle und das Gemeindezentrum erhalten aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ Mittel in Höhe von bis zu 3,6 Millionen Euro, erklärt Bundestagsabgeordneter Ulrich Petzold (CDU). Nach seinen Angaben folgten dem Projektaufruf des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 998 Städte und Gemeinden. „Insgesamt werden nun 56 Projekte durch das Investitionspaket mit einem Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro vom Bund unterstützt“, so Petzold.

Dass Vockerode dazu gehört, damit hat Luckmann nicht mehr gerechnet. „Im Januar hieß es, in Sachsen-Anhalt hat nur Osterburg den Zuschlag erhalten“, erinnert sich die SPD-Frau. Und als in der vorigen Woche in Berlin die Siegerliste veröffentlich wird, fehlt Vockerode. Dafür wird aber Oranienbaum genannt. Gemeint ist aber eben der Ortsteil. Das Geld soll verwendet werden zum Abriss der ehemaligen Sekundarschule, zur energetischen Sanierung der Turnhalle und zum Bau eines Ersatzdepots für die Feuerwehr.

Doch ob die Projekte tatsächlich verwirklicht werden, ist noch offen. „Wir müssen zehn Prozent Eigenanteil aufbringen“, sagt Luckmann. Und schon beim Beschluss im Stadtrat zur Antragstellung im vorigen Jahr warnte Kämmerin Regina Doil: „Gegenwärtig ist die Finanzierung keinesfalls gesichert!“ Man würde versuchen, die Finanzierung über drei Jahre zu strecken, erklärte Zimmermann und erhielt - bis auf eine Enthaltung - volle Rückenstärkung der Räte.

Doch die Situation hat sich in der Barockstadt inzwischen kaum geändert: Die Kassen sind leer. Das Stadtoberhaupt hat am Dienstagabend im Hauptausschuss im öffentlichen Teil lediglich „vage Andeutungen“ gemacht, dass noch dringend Geld benötigt werde. Klartext sei dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit geredet worden. Laut Luckmann steht der Rat weiterhin hinter den Vorhaben.

Petzold wird darüber froh sein. „Ich bin sehr erfreut über die Unterstützung des Projektes durch den Bund. Im Hinblick auf den demografischen Wandel, ist es umso wichtiger, dass die Lebensqualität für die hier lebenden Menschen erhalten bleibt, und im Idealfall werden durch die Neugestaltung von Einrichtungen im Sektor Kultur und Sport einige der Jüngeren dazu motiviert, ihren Lebensmittelpunkt in der Region zu belassen“, erklärt der Abgeordnete. (mz)

Quelle:MZ