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Stühlerücken und Ausrufezeichen

Presse Team, 05.07.2017

Stühlerücken und Ausrufezeichen

Stühlerücken und Ausrufezeichen

VON ERIK SCHMIDT

FUSSBALL-VERBANDSLIGA Die MZ blickt auf die neue Zusammensetzung der sechsthöchsten deutschen Liga.

HALLE/MZ - Wer erinnert sich heute schon noch an die SG Freiimfelde Halle? Allein der Name zeugt von einer längst vergangenen Zeit. Tatsächlich handelt es sich bei dem Vorgängerverein Turbine Halles um den allerersten Sachsen-Anhalt-Meister. Im Finale 1949 bezwangen die Saalestädter die SG Blau-Weiß Stendal mit 2:0. Apropos Stendal - 68 Jahre später machte es ein Team aus der Stadt in der Altmark etwas besser. Der 1. FC Lok setzte sich Anfang Juni die Krone als bestes Team im Bundesland auf.

Weil die Stendaler künftig in der Oberliga antreten, ist eine Titelverteidigung nicht möglich. Ab dem 19. August wird in der Verbandsliga somit ein würdiger Nachfolger des 1. FC Lok sowie der SG Freiimfelde Halle gesucht. Aktuell befinden sich noch fast alle Vertretungen in der Sommerpause. Die MZ gibt einen ersten Überblick, was künftig in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts zu erwarten ist. 1. Die bekanntesten Gesichter Ein einziger Fakt sagt schon so gut wie alles: In den zurückliegenden drei Spielzeiten erzielte Alexander Gründler 87 Treffer - bei ebenso vielen Einsätzen. Mit dieser Traumquote sicherte sich der Angreifer des 1. FC Romonta Amsdorf zuletzt auch zweimal in Serie die Torjäger-Kanone. Demzufolge dürfte mittlerweile wohl jeder Verbandsliga-Verteidiger vor dem 29-Jährigen gewarnt sein. Unterdessen blieb Gründler einmal mehr - trotz mit Sicherheit nicht ausgebliebener anderweitiger Offerten - den Amsdorfern treu.

Eher für das Verhindern von Toren ist hingegen Pascal Ibold zuständig. Dass man sich mit dieser Aufgabe ebenfalls einen Namen machen kam, beweist der 27-jährige Innenverteidiger. In der Vorsaison kam Ibold 24 Mal für den Traditionsverein 1. FC Lok Leipzig in der Regionalliga zum Zuge. In der gleichen Spielklasse lief der gebürtige Wippraer auch schon für Carl-Zeiss Jena auf. Zu den Thüringern war Pascal Ibold im Sommer 2012 vom VfB Sangerhausen gewechselt. Ins Friesenstadion kehrt der groß gewachsene Stratege nun auch wieder zurück - ein Wechsel, der definitiv aufhorchen lässt.

Ebenfalls Erfahrungen über die höchste Spielklasse Sachsen-Anhalts hinaus kann trotz seines jungen Alters Lucian Mihu vorweisen. Der 34-Jährige trainierte zu Beginn der vergangenen Saison Askania Bernburg in der Oberliga. Aufgrund fehlenden Erfolgs einigten sich Verein und Übungsleiter Mitte der Hinserie auf eine Trennung. Ab sofort wartet auf Mihu beim SV Dessau 05 jedoch eine neue Aufgabe.

Die Favoriten Als amtierender Vize-Meister zählt der BSV Halle-Ammendorf auch in der bevorstehenden Runde zu den heißesten Anwärtern auf den Titel - zumal zuletzt lediglich ein Zähler fehlte. Der Landesmeister aus dem Jahr 2014 wird allerdings nicht mehr von Nils Böttcher gecoacht. Stattdessen sitzt künftig der langjährige BSV-Akteur Christian Kamalla auf dem Trainer-Stuhl.

Mit Detlef Schößler sicherte sich auch der VfB IMO Merseburg die Dienste eines neuen Übungsleiters. Der 55-Jährige war als Chefcoach bereits für den Halleschen FC sowie im Nachwuchsbereich bei RB Leipzig und Energie Cottbus tätig. Von Schößlers Erfahrung könnten auch die bislang vornehmlich jungen sowie hoch talentierten Neuzugänge der ambitionierten Merseburger profitieren. "Ich freue mich sehr auf die Aufgabe", so Detlef Schößler, " es hat nicht lange gedauert, mich zu überzeugen." Eine gute Rolle ist zudem auch Edelweiß Arnstedt zuzutrauen, das in Sachen Neuzugängen wieder einmal Ausrufezeichen setzte. So sind für den Vorjahreszehnten künftig die höherklassig-erprobten Stephan Neigenfink und Mustapha Amari sowie Rückkehrer Victor-Ramon Roldan-Arias am Ball. 3. Die Neulinge Da es in diesem Jahr keinen Absteiger aus der Oberliga gab, stiegen gleich drei Teams aus den Landesligen auf. Als letztes schaffte Eintracht Elster durch einen Relegationserfolg gegen den SV Irxleben den Sprung. In der Süd-Staffel hatte sich Elster bis zum Abschlussspieltag ein enges Rennen mit Rot-Weiß Thalheim geliefert. Die Thalheimer haben ihre Meistermannschaft derweil bereits mit einigen neuen Spielern wie den Brüdern Christoph und Marvin Römling sowie Kevin Oertel aufgerüstet.

Im Norden schaffte Union Schönebeck im ersten Jahr nach dem Zusammenschluss von SV und SC direkt den Aufstieg. Trainer Mario Katte musste dennoch gehen. Ab sofort leitet Torsten Brinkmann die Geschicke bei Union. Der 37-Jährige war in der Verbandsliga schon für den 1. FC Bitterfeld-Wolfen, Askania Bernburg II und die Reserve des VfB Germania Halberstadt tätig.Die Aderlass-Geplagten Mit Rang fünf erzielte der SV Dessau 05 in der zurückliegenden Spielzeit das beste Resultat in der Verbandsliga seit mehr als zehn Jahren. Dennoch verließen die Bauhausstädter im Sommer mit Christoph Römling, Marius Kansy, Martin Sitte und Benjamin Girke eine Reihe von Akteuren. Den Dessauern dürfte somit eine ähnlich große Herausforderung wie dem Haldensleber SC bevorstehen.

Der Vorjahres-Achte muss nämlich den Verlust seiner beiden erfolgreichsten Torschützen auffangen. Während René Hasse - den es in die Landesklasse zum Ummendorfer SV zieht - 2016/17 14 Mal erfolgreich war, erzielte Tobias Herrmann (SV Irxleben) sogar noch einen Treffer mehr.


Quelle:MZ