WITTENBERG/MZ - Den zwölften Spieltag in der Landesklasse Staffel fünf kann man als den Spieltag der Eigentore bezeichnen. Immerhin trafen dabei die Spieler aus Jessen, Wörlitz und Gräfenhainichen gleich fünfmal ins eigene Netz und das passierte ausgerechnet Mannschaften, die ausschließlich im unteren Tabellenfeld zu finden sind.
Außerdem fand an diesem Spieltag ein Spitzenduell statt. Allerdings wurde dabei der Tabellendritte SV Graf Zeppelin Abtsdorf vom Tabellenzweiten SV Friedersdorf souverän in die Schranken gewiesen. Auch Tabellenführer Grün-Weiß Annaburg ließ sich nicht aus dem Rhythmus bringen und besiegte den SV Pouch-Rösa problemlos.
Fünfmal ins eigene Tor
"Wenn du unten stehst, dann hast du einfach kein Glück und Pech kommt noch dazu", schimpfte Spielertrainer Daniel Richter nach der 1:4-Heimpleite seiner Wörlitzer im Duell der Aufsteiger gegen Victoria Wittenberg. "Es war ein Match auf Augenhöhe, und ein Punkt für uns wäre nicht unverdient gewesen", resümierte Richter. Allerdings traf Alex Bolsdorf gleich zweimal ins eigene Tor: "Und das hat uns das Genick gebrochen", meinte Richter, der allerdings Routinier Bolsdorf keinen Vorwurf machen wollte: "Das ist schon ganz anderen passiert, und Alex hat uns oft gerettet."
Ähnlich erging es an diesem Spieltag dem VfB Gräfenhainichen in der Heimpartie gegen die SG Trebitz. 2:5 unterlagen die Gastgeber, und Marcus Gärtner war mit zwei Eigentoren der Unglücksrabe. "Gut gespielt und jede Menge Pech gehabt", grummelte Vorstandsmitglied Martin Otto. Aber auch Schlusslicht Allemannia Jessen erging es nicht besser. Bei der unglücklichen 1:2-Niederlage beim Dessauer SV 97 war es Markus Blei, der in der 87. Minute den Ball ins eigene Tor abfälschte. Um das Maß voll zu machen, sah Blei nur 120 Sekunden später auch noch die Gelb-Rote Karte. Ein gebrauchter Tag für den Abwehrspieler.
Spitzenteams souverän
Im Spitzenspiel setzte sich der SV Friedersdorf gegen den SV Graf Zeppelin Abtsdorf mit 5:2 durch. Damit wurde ein eventueller Angriff der Abtsdorfer auf einen der Spitzenränge erfolgreich abgewehrt. "Die erste Halbzeit war Magerkost. Dann haben wir eine Schippe draufgelegt, und damit geht der Sieg in dieser Höhe auch in Ordnung", erklärte der Friedersdorfer Übungsleiter Sascha Zacke. Zeppelin-Trainer Olaf Aßmann sagte: "Kann man so unterschreiben. Trotzdem: Ein Kompliment an meine Jungs. Sie haben sich gut aus der Affäre gezogen." Das 0:1 in der elften Minute wirkte wie ein Weckruf für Tabellenführer Grün-Weiß Annaburg gegen den SV Pouch-Rösa. "Anschließend haben wir Fußball gespielt, und mit dem 1:5 waren die Gäste noch sehr gut bedient", resümierte Trainer Uwe Rohlik.
Aken und Trebitz marschieren
Acht Gelbe Karten und einen Feldverweis gab es in der Partie des FC Stahl Aken gegen Rot-Weiß Kemberg, und man könnte annehmen, es wäre eine unfaire Partie gewesen: "War es aber nicht", meinte Kembergs Trainer Stefan Kohnert nach der 1:2-Niederlage gegen "brutal effektiv spielende Gastgeber", so Kohnert und erklärte: "Aus drei Chancen machen sie zwei Tore, und wir vergeben reihenweise gute Möglichkeiten."
Aken siegte damit im dritten Spiel in Folge und der sportliche Leiter der Stahl-Kicker, Holger Nöthling, resümierte: "Ein Match auf Augenhöhe und wir hatten das Glück auf unserer Seite." Der 5:2-Sieg der Trebitzer gegen den VfB Gräfenhainichen war sogar der fünfte in Folge für die Truppe von Trainer Matthias Kleffe. "Wir sind endlich im gesicherten Mittelfeld angekommen, und dort wollen wir uns auch etablieren", sagt der Übungsleiter.
Auch Ramsin befreit sich
Mit einem 3:2 über Blau-Weiß Klieken feierte die SG Ramsin den dritten Sieg in Folge und verbesserte sich auf Platz zwölf. "Das sah vor vier Wochen ganz anders aus. Da waren wir noch Schlusslicht", erklärte Trainer Alexander Bittl, dessen Team schon 3:0 gegen Klieken führte, ehe Karsten Niesar (73.) und Danny Mergenthaler (89.) auf 2:3 verkürzten: "Es wurde noch mal eng."
Stefan Kohnert
Trainer Rot-Weiß Kemberg