Alpha-Tiere planen den Vormarsch
Lars Ries, 12.08.2015

Abtsdorfer Trainer-Duo will ins Mittelfeld.
ABTSDORF/MZ - Es ist der Paukenschlag in der Fußball-Sommerpause: Abtsdorf verpflichtet nach Cheftrainer Olaf Aßmann (Piesteritz) mit René Wiesegart (VfB Gräfenhainichen) als Co. einen weiteren prominenten Übungsleiter. Beide gelten in der Szene als Alphatiere. "Ich weiß, dass das so gesehen wird. Und das ist vielleicht auch richtig. In Abtsdorf sind wir aber beide gemeinsam die Entscheider. Wir ergänzen uns gut", sagt Aßmann. Im Klartext: Wiesegart - der den Chefposten beim VfB freiwillig abgab - soll bei seinem neuen Verein keinesfalls die Rolle des Hütchenaufstellers übernehmen.
"Wir kennen uns schon seit unserer gemeinsamen aktiven Zeit in Piesteritz und planen seit zwei oder drei Jahren etwas Gemeinsames", so Aßmann. Freilich sei der ehemalige Torwart ein Glücksgriff, schließlich kenne er aus seiner Zeit beim VfB die Teams aus der Landesklasse aus den Effeff.
Trotzdem wird nichts dem Zufall überlassen. Wiesegart "spioniert" beim Test der SG Reppichau, dem ersten Kontrahenten zum Saisonauftakt. "Das ist für mich der Favorit auf den Staffelsieg", sagt Aßmann nach der Auswertung des Spiels gegen Elster (1:1). Besonders stark trumpften die Ex-Piesteritzer Kevin Jersak und Jeffrey Neumann auf und brachten den ambitionierten Landesligisten in arge Verlegenheit, wie selbst Eintracht-Chefcoach Stache einräumte (die MZ berichtete). "Jeffrey hat das Zeug zum Torschützenkönig. Den Grundstein dafür muss er aber nicht bei uns legen", so Aßmann. Das Trainer-Duo muss sich nun überlegen, wie der 24-jährige oberligaerfahrene Kicker auszuschalten ist.
Aber die Planungen in Abtsdorf gehen weiter. "Wir wollen ins Mittelfeld. Unser Ziel sind die Plätze fünf bis sieben", sagt Aßmann. Das freilich ist schon anspruchsvoll, schließlich sahen die "Grafen" im Vorjahr lange wie ein sicherer Absteiger aus. Eine furiose Aufholjagd in der zweiten Halbserie führte aber noch zum kaum für möglich gehaltenen Happy-End. Mit dem Abstiegskampf wollen die Rand-Wittenberger in der neuen Serie nicht das Geringste zu tun haben. "Das will keiner", so Aßmann.
In der Vorbereitung konnten auch hinter den Kulissen schon die ersten Probleme erfolgreich gemeistert werden. Marc Richter (Annaburg), Stefan Abraham (Gräfenhainichen) und Georg Engelhardt (Ramsin) erhielten zunächst keine Freigabe. Dem Trio drohte eine mehrmonatige Sperre. Das ist jetzt aber vom Tisch. "Unser Präsidium hat ganze Arbeit geleistet", sagt Aßmann und würdigt auch die alten Vereine für die Kompromissbereitschaft. Es geht um Geld. Die Spielordnung des Landes sieht bei den Transfers - und das wird von den Fußballverantwortlichen gerade in den unteren Ligen kritisiert (die MZ berichtete mehrfach) - Entschädigungszahlungen vor. "Da geht es mitunter zu wie in der Bundesliga", schimpft Aßmann.
Quelle:MZ